Im Jahr 2021 haben Emittenten aus Schwellenländern grüne, soziale und nachhaltige oder nachhaltigkeitsbezogene Anleihen im Wert von 182 Milliarden US-Dollar begeben, dreimal so viel wie im Jahr davor. Viele Schwellenländer haben nicht nur seit langem bestehende Entwicklungsbedürfnisse wie eine bessere Infrastruktur sowie verbesserte Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, sondern sind auch sehr anfällig für den Klimawandel. Zur Finanzierung von Übergangs-, Eindämmungs- und Anpassungsmaßnahmen werden enorme Kapitalmengen benötigt. Nachhaltige Anleihen werden diese Finanzierungslücke nicht allein schließen können, aber sie sind ein wichtiger Mechanismus, um Kapitalflüsse in diese Regionen zu lenken.
Entsprechend gibt es inzwischen ein vielfältiges Spektrum an nachhaltigen Anleihen, über Green Bonds hinaus. So steigen die Emissionen von Sozialanleihen und Sustainability-linked Bonds, mit denen dringende gesundheitliche und soziale Herausforderungen sowie Umweltprobleme angegangen werden.
Geografisch ist etwa die Hälfte dieser Schwellenländeranleihen in Asien zu verorten, insbesondere in China. Die jüngste Angleichung der chinesischen Green-Bond-Grundsätze an die ICMA-Anforderungen (International Capital Market Association) könnte zu weiterem Wachstum führen. In dem Bemühen, Greenwashing zu bekämpfen und harmonisierte Regeln zu fördern, schreiben die chinesischen Richtlinien nun vor, dass die gesamten Erlöse aus Green Bonds für grüne Projekte verwendet werden müssen. Bisher waren es 70 Prozent.