Wölbern Invest hat für den in 2010 kommenden Hollandfonds 69 ein Bürohaus und Green Building in Rotterdam erworben. Cash. fragte Verkaufsleiter Werner Ackermann zur Wirtschaftlichkeit.
Cash.: Warum setzen Sie mit dem neuen Fondsobjekt gezielt auf die Vermarktungsaspekte Energieeffizienz und Nachhaltigkeit? Reicht die derzeit positiv besetzte Vertriebsstory Hollandimmobilienfonds nicht?
Ackermann: Green Buildings sind mehr als nur ein Marketing-Thema. Sicherlich ist die Zertifizierung auch ein Aspekt bei der Vermarktung von Büroräumen. Grundsätzlich aber gibt es, angesichts des Klimawandels und stetig knapper werdender Ressourcen, zwei Megatrends: Zum einen die Erschließung neuer Energiequellen und zum anderen, gerade bei Immobilien, den Trend zum Energiesparen. Hier findet gerade ein Umdenken statt.
Cash.: Das heißt, diese Eigenschaft von Immobilien wird auch bei künftigen Fonds im Vordergrund stehen?
Ackermann: Wir setzen zunehmend auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz bei unseren Immobilien und planen für 2010 weitere Fonds in diesem Segment.
Cash.: Lassen sich mit Green Buildings tatsächliche höhere Mieterträge erwirtschaften?
Ackermann: Mit nachhaltig gestalteten Immobilien sind höhere Mieteinnahmen möglich, denn durch Energie- und Emissionseinsparungen sind die Nebenkosten bei Green Buildings sehr viel geringer.
Cash.: Inwieweit spielen diese Eigenschaften auch beim Wiederverkauf eine Rolle?
Ackermann: Da spielen die Nachhaltigkeit und die hohe Bauqualität natürlich eine große Rolle, denn sie steigern den Wert der Objekte. Salopp formuliert: Ein nachhaltig geplanter und gut durchdachter Neubau muss nicht gleich wieder saniert werden, um wettbewerbsfähig zu sein.
Cash.: Ist die Nachfrage nach solchen Immobilien nicht eingeschränkt, wenn man davon ausgeht, dass potenzielle Mieter – gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – ohne das grüne Siegel andernorts günstigere Büroflächen erhalten könnten?
Ackermann: Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Nachfrage für Green Buildings unverändert hoch. Wir glauben, dass sie eher noch steigen wird, weil gerade die Mieter Kosten sparen: Die zweite Miete, also die Nebenkosten für Strom, Wasser und Wärme, beträgt schon jetzt ein Großteil der Mietausgaben und wird auch in Zukunft weiter steigen. Bei nachhaltigen Objekten können die Mieter diesen Kostenblock durch Energieeinsparungen deutlich reduzieren und höhere Mieten mehr als ausgleichen, sodass sich der Einzug in ein solches Gebäude wirklich rechnet. Und gerade eine zertifizierte Immobilie an einem erstklassigen Standort wird immer ihre Mieter finden. Für das Objekt in Rotterdam konnten wir mit dem Energiedienstleister Eneco schon für die gesamte Laufzeit des Fonds einen Mieter mit ausgezeichneter Bonität gewinnen.
Interview: Thomas Eilrich
Foto: Wölbern Invest
Eckdaten zum Holland 69:
Auflegung: Frühjahr 2010
Fondsvolumen: circa 100 Millionen Euro
Eigenkapital: circa 50 Millionen Euro
Mindestbeteiligung: 15.000 Euro plus fünf Prozent Agio
Geplante Auszahlungen: circa sechs Prozent pro Jahr
Laufzeit: circa elf Jahre