Die Green Energy Emissionshaus GmbH, Hannover, bietet mit dem Fonds Green Energy derzeit die einzige Beteiligungs-offerte an, die in ein Geothermie-Projekt investiert. Hintergrund: Geothermie ist die Nutzung von Erdwärme zur Energiegewinnung. Grundlage der Technik ist die Tatsache, dass sich die Erde in ihrem Inneren mit zunehmender Tiefe immer stärker erwärmt.
Das Prinzip, nach dem dies für die Geothermie nutzbar gemacht wird (stark vereinfacht): Mittels Bohrung wird versucht, auf 2.500 bis 3.000 Meter Tiefe unter die Erdoberfläche vorzudringen. Dort wird, je nach angewendetem Verfahren, entweder bereits sehr heißes Wasser vorgefunden, das dann nach oben befördert werden kann. Oder es wird Wasser von der Oberfläche ans andere Ende der Bohrung gepumpt. Nachdem es sich dort erwärmt hat, gelangt das Wasser wieder an die Oberfläche und kann zur Energieerzeugung genutzt werden (?Hot-Dry-Rock-Verfahren?).
Der Vorteil: Das Potenzial der Erdwärme ist praktisch unerschöpflich. Zudem ist die Vergütung für die Energie, die aus Geothermie gewonnen wird, gemäß Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) gesichert. Sie beträgt derzeit für 20 Jahre bis zu 15 Cent pro Kilowattstunde. Dabei kann ein durchschnittliches Geothermie-Kraftwerk bis zu fünf Megawatt Strom erzeugen und damit alleine bis zu 12.000 Haushalte versorgen.
Mit den Geldern des Green-Energy-Fonds soll ein Geothermie-Kraftwerk im Oberrheingraben im Landkreis Germersheim errichtet werden. Der Oberrheingraben gilt in Deutschland als besonders attraktiv für derartige Vorhaben, da sich die Erde dort anstelle der weltweit durchschnittlichen drei Grad pro 100 Tiefenmeter um bis zu sechs Grad pro 100 Tiefenmeter erwärmt.
Der Haken: Es besteht bei jedem Geothermie-Projekt das Risiko, ob die für eine Bohrung identifizierte Stelle tatsächlich zur erhofften und für den Betrieb eines Kraftwerks erforderlichen Ergiebigkeit an Tiefenwärme führt. Erst nachdem mehrere Millionen Euro in die Vorbereitung sowie in die Bohrung investiert wurden, wird klar, wie groß das ?Fündigkeitsrisiko? im Einzelfall war.
Unter anderem aufgrund dieses Risikos wurde der Green-Energy-Fonds von Fondstelegramm.de stark kritisiert.?Als Antwort darauf verweisen wir auf die Seiten 9 bis 11 des Emissionsprospektes?, schreibt Green Energy-Chef Dr. Matthias Michael in einer Stellungnahme gegenüber cash-online. ?Auf diesen Seiten wird auf alle in diesem Projekt vorhandenen sowie theoretisch möglichen Risiken eingegangen.“ Gutachten und Verträge, so Michael weiter, werden üblicherweise nicht im Prospekt abgedruckt.
Ebenfalls in Fondstelegramm.de geäußerten Bedenken bezüglich der Finanzierungsrisiken hält der Initiator entgegen: ?Der Green Energy Geotherm Power Fonds ist im Gespräch mit mehreren Banken und Leasinggesellschaften, um die Finanzierung des Fremdkapitalanteils zu sichern. Verträge werden in Kürze geschlossen.?
Aufgrund der fehlenden Platzierungsgarantie räumt das Management allerdings ein, dass bei mangelnder Beteiligung eine Rückabwicklung des Fonds anstünde.
Der Fonds hat ein Gesamtvolumen von 40,5 Millionen Euro, das je zur Hälfte aus Anlegergeldern und Bankdarlehen zusammen kommen soll. Eine Beteiligung ist ab 5.000 Euro plus fünf Prozent Agio möglich.