Ein Schuldenschnitt Griechenlands wäre für die deutsche Assekuranz voraussichtlich zu verkraften. Das Bundesfinanzministerium gab gestern bekannt, dass das Anlagevolumen der Versicherer in Griechenland Ende September 2010 insgesamt 4,9 Milliarden Euro betrug.
„Das entspricht einem Anteil an den Gesamtkapitalanlagen von 0,3 Prozent“, teilte das Ministerium unter Berufung auf Daten der Finanzaufsichtsbehörde Bafin mit. Das Engagement bestehe fast ausschließlich aus Krediten an staatliche Stellen.
Deutschlands und zugleich Europas größter Versicherer Allianz hatte kürzlich erklärt, er habe sein Engagement in Griechenland deutlich reduziert. Auch der Rückversicherer Munich Re, der zugleich Konzernmutter der Erstversicherungsgruppe Ergo ist, ließ bereits wissen, dass er einen „Haircut“ gut verschmerzen könnte.
Kritischer bestellt scheint es um die deutschen Geldinstitute: Allein bei den elf größten deutschen Banken stehen 8,7 Milliarden Euro in Griechenland im Feuer. Viele Politiker und Experten in Europa rechnen damit, dass das hochverschuldete Land seine Staatsanleihen nur noch teilweise zurückzahlt oder deren Laufzeit verlängert.
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