Die Umsätze auf dem Transaktionsmarkt für Einzelhandelsimmobilien in Europa liegen um 60 Prozent über denen des Vorjahres. Damit ist das Transaktionsvolumen für Einzelhandelsimmobilien stärker gestiegen als der Gesamtinvestmentmarkt, wo im identischen Zeitraum ein Plus von 47 Prozent verzeichnet wurde. Dies zeigt eine Untersuchung der Immobilienberater CB Richard Ellis (CBRE).
Demnach haben die Umsätze 2010 das das Niveau von 36,2 Milliarden Euro erreicht. Dabei habe sich die Transaktionsaktivität, bedingt durch die risikoaverse Investitionsstrategie der aktiven Marktteilnehmer, auf Core-Immobilien und -Märkte konzentriert. Großbritannien und Deutschland erreichten laut CBRE-Zahlen 2010 zusammen einen Anteil am Gesamtmarkt von 63 Prozent, darauf folgen Frankreich und die Niederlande als besonders liquide Märkte. Die steigende Bedeutung institutioneller Investoren habe zu einer Erhöhung der Nachfrage nach Investments in Shopping-Center und zu einem Anstieg der Liquidität für Großtransaktionen geführt, so die Immobilienberater. Insgesamt wurden von CBRE 2010 63 Transaktionen (Shopping-Center Investments oder langfristige Sale-and-Lease-Back Transaktionen) mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro verzeichnet.
Trotz der hohen Konzentration auf Core-Immobilien und -Märkte sei im Sektor für Einzelhandelsimmobilien eine Veränderung hin zu Objekten mit größerem Wertsteigerungspotential zu erkennen, so die CBRE-Untersuchung. Für Deutschland werde dabei mit einer schnelleren Erholung als für die anderen europäischen Märkte gerechnet. Wegen der Größe und Liquidität des Marktes sowie der guten wirtschaftlichen Aussichten werde das Interesse von Investoren an nicht dem Core-Segment zuzuordnenden Einzelhandelsobjekten in Deutschland stärker zunehmen als in anderen europäischen Ländern.
Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland kommentiert: „Wir haben in den vergangenen Jahren eine starke Zunahme des Investoreninteresses an erstklassigen Einzelhandelsimmobilien in zentralen Lagen verzeichnet. Seit ein paar Monaten nimmt auch das Interesse an Objekten mit größerem Wertsteigerungspotential in Europa zu. Hierfür gibt es eine Reihe von Gründen. Zum einen liegen die erzielbaren Renditen deutlich über denen von Core-Objekten, zum anderen registrieren wir ein geringeres Volumen an Neubauprojekten und ein limitiertes Angebot an bestehenden Einzelhandelsobjekten. Dies macht eine Anpassung der Investitionsstrategie für Einzelhandelsimmobilen aktuell attraktiv.“ (te)
Foto: Shutterstock