Großbritannien: Höhenflug am Büromarkt gestoppt

Die Büroflächennachfrage in Großbritannien ist nach einem starken ersten Quartal im zweiten Quartal 2010 deutlich zurückgegangen. Mit insgesamt rund 120.300 Quadratmetern liegt der Flächenumsatz nach einer Studie des Immobilienberaters King Sturge insgesamt 57 Prozent unter dem Jahresauftakt.

tower-bridge-shutt_44302669Damit sei die schwächste Quartalsentwicklung seit dem Markttiefpunkt Anfang 2009 erreicht. Im ersten Quartal 2010 hatte der Büroflächenumsatz noch bei 277.500 Quadratmetern gelegen. „Die rückläufige Performance des britischen Büroimmobilienmarktes war nach den euphorischen Werten der vorangegangenen drei Monate zu erwarten“, fasst Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland, die Ergebnisse zusammen. Zudem hätten die Regierungswahlen im Mai Entscheidungsprozesse verlangsamt. „Dennoch gehen wir nicht von einem Rückfall, sondern von einer kurzen Pause aus, da die Gesamtentwicklung stabil ist“, so Hettrich. Insgesamt sei der Flächenumsatz zwischen Januar und Juni schließlich 49 Prozent höher gewesen als in den vorherigen zwölf Monaten.

Einen starken Rückgang gab es insbesondere in London. Dort sank die Nutzernachfrage nach Büroimmobilien im zweiten Quartal 2010 um 77 Prozent auf rund 43.100 Quadratmeter. Laut King Sturge haben sich die großen Deals des Jahresbeginns in der City und dem West End nicht in dieser Intensität fortgesetzt. Überraschend hätte sich dagegen der Markt im westlich von London gelegenen Thames Valley entwickelt, wo der Büroflächenumsatz mit insgesamt 23.300 Quadratmetern um 25 Prozent über dem Niveau des Vorquartals liegt.

Im Vergleich zu den Märkten von London und Thames Valley, die insgesamt rund 55 Prozent des gesamten britischen Büroflächenumsatzes ausmachen, haben sich die regionalen Zentren laut King Sturge auf einem wesentlich geringeren Level entwickelt. Die Büroimmobilienmärkte von Manchester und Glasgow weisen mit 10.200 und 9.500 Quadratmetern einen rückläufigen Flächenumsatz auf. Beide Zentren könnten im Aufschwung weiter nach hinten fallen, da der öffentliche Sektor eine bedeutende Rolle einehme und die Regierung Ausgabenkürzungen vorsehe. (bk)

Foto: Shutterstock

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