Großbritanniens Griff nach dem billigen Geld

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James Lynch, Fixed Income Manager bei Aegon Asset Management, kommentiert die Emission einer neuen Staatsanleihe Großbritanniens mit einer Laufzeit von 50 Jahren

Am 8. Februar 2022 emittierte die britische Schuldenverwaltung (Debt Management Office, DMO) im Auftrag des britischen Finanzministeriums eine Anleihe im Wert von 4,25 Mrd. GBP, die erst im Jahr 2073 fällig wird – dies ist die bisher längste konventionelle Anleihenlaufzeit und erweitert die Laufzeitkurve um zwei Jahre. Welchen Zinssatz verlangten die Anleger für die Aufnahme dieser Verbindlichkeit? Die Antwort lautet 1,29 %.

James Lynch, Aegon (Foto: Aegon AM)

 Die Rendite einer 2-jährigen Anleihe beträgt 1,30 %, die einer 50-jährigen 1,29 %, so dass die britische Regierung trotz der Diskussionen über Inflation und Zinserhöhungen usw. immer noch 50-jährige Schuldtitel zum gleichen Zinssatz wie zweijährige ausgeben kann. Welchen Begriff man auch immer verwenden mag: Risikoprämien, Laufzeitprämien, Inflationsprämien, bei den britischen Staatsanleihen ist davon nichts zu sehen.

 Angesichts des gerade begonnenen Kurswechsels der Bank of England – d.h. kein Quantitative Easing mehr zum Ankauf von Staatsschulden und ein großes Defizit, das 2022/23 finanziert werden muss – ist die Frage, wie lange dieses billige Geld noch reichen wird.

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