Union Investment Real Estate hat letzte Woche eine Studie zum Stand der Digitalisierung bei institutionellen Immobilieninvestoren veröffentlicht. Cash. sprach mit Thomas Müller, Head of Digital Transformation bei der Union Investment Real Estate GmbH, über die teils überraschenden Ergebnisse.
Wie bewerten Sie den Umstand, dass sich ein großer Teil der Immobilienunternehmen noch gar nicht mit der digitalen Transformation beschäftigt haben oder sich erst in einem sehr frühen Stadium befinden?
Müller: Wir finden es zunächst einmal erfreulich zu sehen, dass mit 63 Prozent der größte Anteil der Befragten das Thema Digitalisierung bereits erfolgreich in die Geschäftsstrategie integriert hat und erste Ergebnisse aufweisen kann.
Mit Blick auf den kleineren Teil der Nachrücker lässt sich unter anderem die Vermutung äußern, dass der Effizienz- und Innovationsdruck für einige Marktteilnehmer offenbar nicht so hoch erscheint, dass sie sich der digitalen Transformation mit ebenso hoher Aufmerksamkeit widmen wie es die Mehrheit tut.
Bei Union Investment jedenfalls möchten wir chancenorientiert agieren und heute schon die Grundlagen dafür schaffen, auch morgen noch effizient und wettbewerbsfähig arbeiten zu können.
Wie nachteilig ist es aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit, wenn die Unternehmen bei der Transformation nicht Tempo aufnehmen?
Müller: Wir können aus eigener Erfahrung berichten, dass wir im Rahmen der digitalen Transformation bislang vor allem Standardprozesse deutlich optimieren konnten. Dadurch haben wir Effizienzgewinne und gedankliche Freiheiten für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen, auf die wir nicht verzichten möchten.
Zurzeit beobachten wir, wie vor allem neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine weitreichend digitalisierte Arbeitsumgebung wie selbstverständlich für sich einfordern. Unternehmen, die diese Umgebung nicht bieten können, haben vermutlich heute schon einen Nachteil im Wettbewerb um junge Talente.
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