Mit einem Investitionsvolumen von rund 80 Millionen Euro errichtet die Berliner Groth-Gruppe im Mittelteil der Speicherstadt Potsdam ein neues Wohnquartier. Die Planung für das rund 11.350 Quadratmeter große Grundstück zwischen Leipziger Straße und dem südlichen Havelufer sieht 270 neue Wohnungen vor.
Die benachbarten denkmalgeschützten historischen Speichergebäude wie der Hampel-Schinkel-Speicher, ein ehemaliges Getreidemagazin aus dem Jahr 1834/35, und der Persiusspeicher, der als Mehlmagazin und Proviantamt die Lebensmittelreserven für das Heer beherbergte, sollen dabei denkmalgerecht mit stadtteilprägenden Strukturen, Grünflächen sowie Neubaugrundstücken verbunden werden. Das formulierte Ziel der Groth-Gruppe ist es, der lange Zeit brachliegende Speicherstadt wieder neues Leben einzuhauchen.
„Die Speicherstadt wird als neuer innerstädtischer Stadtteil nicht nur die historische Mitte Potsdams vervollständigen und ihr neue Impulse verleihen, sondern zugleich das Zentrum der Landeshauptstadt mit Babelsberg verbinden“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Klaus Groth. „Nachdem wir in konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt und Gestaltungsrat mittlerweile die Bauanträge eingereicht haben, werden wir Mitte August mit den Erschließungs- sowie den Boden- und Gründungsarbeiten anfangen, so dass daran anschließend mit dem Hochbau noch im Herbst begonnen werden kann. Entsprechend unseres Terminplans werden die ersten Gebäude im Frühjahr 2013 bezogen, im vierten Quartal 2013 sollen dann alle Häuser fertig gestellt und vollbelegt sein“, so sein zeitlicher Horizont. Die von der Groth-Gruppe abgestimmte Planung berücksichtigt den Uferwanderweg entsprechend den Planungsfestsetzungen vom Potsdamer Bahnhof durch das Quartier, über den Persiusplatz bis zur Südspitze der Speicherstadt.
„Die Speicherstadt ist eines der letzten unerschlossenen historischen Quartiere Potsdams“, weiß Matthias Klipp, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bauen der Stadtverwaltung Potsdam zu berichten. „Das Entwicklungspotenzial des Viertels sei bemerkenswert. Die Speicherstadt sei zudem bestens an die Verkehrsinfrastruktur angebunden.“ Klipp weiter: „Für die nördlichen Flächen der Speicherstadt ist eine Nutzung für Wissenschaften und Dienstleistung vorgesehen. Somit wird die Speicherstadt einen lebendigen Schnittpunkt zwischen den Wissenschaftsstandorten Telegrafenberg, Golm, Griebnitzsee und der Fachhochschule bilden.“
Die gestalterische Umsetzung des etwa 23.000 Quadratmeter Wohnfläche umfassenden Wohnviertels im Mittelteil der Speicherstadt verantworten die Architekturbüros Christoph Kohl Architekten, Hilmer & Sattler und Albrecht, KMH-Architekten sowie NPS Tchoban Voss. Bei der Konzeption der Stadthäuser und der Revitalisierung der historischen Gebäude in der Templiner Vorstadt wollen die Architekten beispielsweise die historischen Mühlenspeicher so weit wie möglich als identitätsstiftende Elemente erhalten. Die neuen Stadthäuser sollen sich mit ihrem klassisch-eleganten Ansatz in das historische Umfeld integrieren. Deckenhöhen von mindestens 2,80 Metern, großflächige Fenster, Balkone und Loggien oder Terrassen sollen die energieeffizient konzipierten Wohnungen (KfW 70-Standard) auszeichnen. Die Planung sieht vor, dass die Einheiten von der Tiefgarage aus über einen Aufzug direkt angesteuert werden können. Das Gesamtbild der Außenanlage wird durch das Büro Lützow 7 Garten- und Landschaftsarchitekten vervollständigt.
Neben der Projektkonzeption und Umsetzung übernimmt die Groth-Gruppe für die öffentliche Hand auch die Erschließung des Areals und wird zur Fertigstellung im Frühjahr 2013 einen Quartiersmanager beauftragen, der sich für die Belange der Bewohner einsetzt. (te)
Foto: Groth-Gruppe