Der Grünen-Rentenexperte Markus Kurth lehnt die Pläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ab, das Kapitalmarktvolumen für die von der Bundesregierung geplante Aktienrente deutlich zu erhöhen. „Die Aktienrücklage wird nach Christian Lindners eigenen Berechnungen nicht in der Lage sein, einen großen Beitrag zur Stabilisierung des Rentenniveaus und -beitragssatzes zu leisten“, sagt Kurth. Enormen Summen, sehr langen Anlagezeiträumen und immer noch vorhandenen Kapitalmarktrisiken stünden einem vergleichsweise spärlichen Effekt gegenüber. Der Rentenexperte rechnete vor, dass mit einer realistischen Renditeannahme von vier Prozent über 500 Milliarden Euro nötig seien, um ein Prozent Beitragssatzanstieg zu vermeiden.
„Dabei gibt es gute Alternativen zur Aktienrente innerhalb des Umlagesystems“, sagte Kurth. „Zentral ist eine Ausweitung sowie die Ausschöpfung des Erwerbspersonenpotenzials.“ Nötig seien alters- und alternsgerechte Arbeitsbedingungen. „Gerade aus wirtschaftspolitischer Sicht ist es unbedingt notwendig, Erwerbstätigen möglichst lange die Teilnahme am Arbeitsleben zu ermöglichen“, so Kurth weiter.
Auch Linken-Rentenexperte Matthias W. Birkwald hält die Aktienrente für unnötig: „Eine Aktienrente auf Pump ist überflüssig wie ein Kropf.“ Bei einem Bedarf von weit mehr als hundert Milliarden Euro müssten zunächst die Schuldzinsen erwirtschaftet werden und dann eine Rendite. „Die ist bei den heutigen Kapitalmarktrisiken alles andere als sicher.“ SPD und Grüne sollten „dieses absurde Theater“ sofort beenden. (dpa-AFX/ihrevorsorge/eigeneRecherche)