Bei der Absicherung gegen Invalidität und Todesfallrisiken gehen die Deutschen ins Risiko. So wird ein Viertel aller Berufstätigen hierzulande mindestens einmal im Leben berufsunfähig. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele denken häufig an Unfälle als Hauptursache einer Berufsunfähigkeit. Doch damit liegen die Menschen falsch.
Mit gerade einmal acht Prozent sind sie auf Platz vier der Hauptursachen für eine Berufsunfähigkeit, wie eine Studie des Hofheimer Analyseunternehmens Morgen & Morgen eindrücklich zeigt. Auf Platz drei folgen mit 17,1 Prozent Krebserkrankungen und anderer bösartige Geschwüre. Auf Platz zwei liegen mit knapp 21 Prozent Erkrankungen des Skelett- oder Bewegungsapparates. Die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit sind – in knapp 30 Prozent aller Fälle – allerdings psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen. Insgesamt resultiert derzeit beinahe jeder dritte BU-Leistungsfall (31,88 Prozent) laut einer Untersuchung von Morgen & Morgen aus psychischen Erkrankungen.
Es hapert an der BU, es hapert an der Risiko-LV
Soweit die Fakten. Andererseits verweigern sich die berufstätigen Frauen und Männer, Mütter und Väter, einer eigentlich nötigen Absicherung. So gibt es bei 45 Millionen Berufstätigen gerade einmal 17 Millionen Berufsunfähigkeitsversicherungen. Ebenso hapert es beim Thema Todesfallabsicherung. Laut einer Forsa-Umfrage haben gerade einmal 18 Prozent der Männer eine Risikolebensversicherung abgeschlossen. Noch zurückhaltender sind Frauen. Hier haben nur 14 Prozent der Frauen eine entsprechende Absicherung. Die Zahlen zeigen den dringenden Handlungsbedarf. Doch warum hapert es an der Sensibilität, obwohl Verbraucherschützer oder Versicherungswirtschaft unisono vor den Risiken warnen.
Die Gründe, auf die existenzielle Absicherung zu verzichten, sind vielfältig: Für 38 Prozent ist es eine Frage des Geldes. Aber immerhin jeder Dritte, jede Dritte, ohne Vorsorge gibt an, sich nicht oder nicht genug mit dem Thema beschäftigt zu haben oder zu wenig darüber zu wissen. Während 88 Prozent die private Berufsunfähigkeitsversicherung kennen, sind andere Angebote wie Grundfähigkeitsversicherung oder Dread Disease, auch Schwere Krankheiten-Absicherung genannt, mit jeweils 22 Prozent kaum bekannt.
Zu teuer, zu kompliziert
In einer Kundenbefragung hatte die Zurich Versicherung erfahren wollen, warum Kunden ihre Arbeitskraft nicht absichern. Die Antworten reichten von „Kann ich mir nicht leisten“ bis hin zu „das ist mir zu kompliziert“. Spannenderweise ist das Bewusstsein um die Gefährdung durchaus in den Köpfen verankert. Das belegt eine Studie der Metallrente aus dem Oktober 2020. Für immerhin 71 Prozent der Deutschen ist klar, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen, um im Falle von Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung finanziell abgesichert zu sein. Und mehr als 80 Prozent sind sogar der Meinung, dass man sich spätestens zum Start ins Berufsleben um die Absicherung seiner Arbeitskraft kümmern sollte. Diverse Befragungen zeigen aber, dass Berufstätige oftmals nicht bereits sind, mehr als 50 Euro Monatsbeitrag für eine BU-Versicherung auszugeben.
Welche Optionen bleiben, wenn die Menschen auf privater Ebene sich nicht absichern können oder wollen? Hier kommt der Arbeitgeber mit ins Spiel. Im Rahmen der betrieblichen Vorsorge können Gruppenversicherung die Mitarbeiter aus ihrem Dilemma befreien. In dem sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Teil der betrieblichen Vorsorge eine Absicherung gegen die finanziellen Folgen von Invalidität und Tod anbieten. In einer Gruppenversicherung wird eine Personengruppe in einem gemeinsamen Versicherungsvertrag gegen ein bestimmtes Risiko versichert. Die Mitglieder der Gruppe sind hierbei nicht Versicherungsnehmerinnen oder Versicherungsnehmer, sondern versicherte Personen.
Benefit im „war for talents“
Zudem sind derartige Versicherungsangebote ein echter betrieblicher Benefit, um im sich verschärfenden Wettbewerb um Fachkräfte, dem „war for talents“, zu punkten und sich somit Standortvorteile zu verschaffen. Umfragen unter Arbeitnehmern in Deutschland zeigen, dass die Attraktivität eines Arbeitgebers mit einem umfassenden Angebot an betrieblicher Vorsorge deutlich höher liegt, also ohne derartige Benefits. Wie ausgeprägt der Wunsch nach Fürsorge ist, bestätigt auch Income-Protection-Studie der Zurich Insurance Group mit der Smith-School der Universität Oxford. Sie zeigte, dass 62 Prozent der Befragten sogar bereit wären, ein Absicherungspaket des Arbeitgebers gegenüber einer Gehaltserhöhung zu präferieren.
Arbeitgeberfinanzierte Absicherung
Anfang Mai 2021 hatte sich die Vodafone Gruppe für ihre 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland für ein Gruppenrisiko-Absicherungspaket der Zurich Versicherung entschieden. Im Absicherungspaket enthalten ist das Zurich Gruppenrisikoabsicherungsprodukt Team mit einer umfassenden Todesfall- und Invaliditätsabsicherung ohne Gesundheitsprüfung. Bestandteil des Pakets ist zudem, dass ausscheidende Vodafone Mitarbeitende über den Zurich Schutz eine private Fortführungsoption erhalten. Damit können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine selbständige Berufsunfähigkeitsversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung bis zur Höhe der bestehenden Absicherung abschließen.
„Team ist als arbeitgeberfinanzierte Absicherung konzipiert und kann individuell an das Unternehmen angepasst werden. Bei Team wird die Risikoeinschätzung einer gesamten Belegschaft oder gegebenenfalls einer definierten Teilgruppe von mindestens 20 Mitarbeitenden als eine Einheit bewertet. Der Vorteil: Im Vergleich zur herkömmlichen Einzelversicherung wird ein Versicherungsschutz ohne Gesundheitsprüfung bis zur individuell pro Police bestimmten Obergrenze – dem automatischen Annahmelimit – ermöglicht. Dadurch ist eine hohe sofortige Absicherung mit geringem Verwaltungsaufwand und attraktiver Prämie möglich. Alleiniger Versicherungsnehmer ist der Arbeitgeber“, erklärt Thomas Wabnigg, Experte für betriebliche Vorsorge bei der Zurich Gruppe Deutschland.
Letztlich biete die Team-Lösung aber Vorteile für alle Beteiligten. „So gewinnt das Unternehmen, weil es eine umfangreiche Mitarbeiterversorgung zu attraktiven Konditionen und geringe Kostenschwankungen erhält. Gleichzeitig profitiert die Personalabteilung, weil es dem Betrieb dabei hilft, Fachkräfte auf einem umkämpften Arbeitsmarkt für sich zu gewinnen und den Ruf als verantwortungsvoller Arbeitgeber stärkt. Zudem profitieren die Mitarbeiter. Weil sie eine umfassende Absicherung gegen die finanziellen Folgen von Invalidität oder das Todesfallrisiko erhalten“, erklärt Wabnigg. Eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten. (RC)