Guidewire-Studie: Jüngere vertrauen eher dem Makler

René Schoenauer
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René Schoenauer, Guidewire

In einer neuen Guidewire-Studie geben Verbraucher Einblicke in ihre Einstellung und ihre Erwartungen an die Versicherer und deren Produkte und Services. Die wichtigsten Erkenntnisse.

Beim Einsatz von KI im Versicherungsbereich hängt die Akzeptanz der Versicherten vom Einsatzszenario ab: Mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher fühlt sich mit der Vorstellung wohl, dass KI beim Versicherungsantrag oder beim Ausfüllen von Formularen hilft. Knapp die Hälfte der Befragten in Deutschland ist damit einverstanden, dass der Service-Mitarbeiter der Versicherung bei telefonischen Anfragen mit KI-Unterstützung arbeitet. Das Vertrauen der Verbraucher in KI sinkt, wenn es um die Preisgestaltung von Policen oder um die Schadenbearbeitung geht: 36 Prozent bzw. 34 Prozent der deutschen Befragten fühlen sich damit wohl.

Die stärkste vertrauensbildende Maßnahme im Hinblick auf KI ist aus Sicht der deutschen Verbraucher die Möglichkeit, die von einer KI getroffene Entscheidung bei einem Konflikt an einen Mitarbeiter weiterzuleiten – 41 Prozent der Befragten begrüßen diesen Ansatz. 26 Prozent der deutschen Befragten wünschen sich eine Erklärung für die Entscheidung der KI, 24 Prozent wollen eine separate Regulierung von KI im Versicherungswesen. Ein Fünftel (21 Prozent) der Deutschen gab an, dass es nichts gibt, das ihr Vertrauen steigern könnte. Nur 10 Prozent der deutschen Verbraucher haben schon jetzt volles Vertrauen in die Nutzung von KI im Versicherungswesen.

Auch das Thema ESG wurde von Guidewire abgefragt: 37 Prozent der deutschen Verbraucher zeigten laut Umfrage Interesse an nachhaltigen Versicherungsprodukten, selbst bei höheren Prämien. Im letzten Jahr waren es 66 Prozent, was einen signifikanten Rückgang bedeutet. Genauso wie letztes Jahr sinkt die Wertschätzung für Nachhaltigkeit mit zunehmendem Alter der Befragten. In den Altersgruppen 18 bis 24 Jahre und 25 bis 34 Jahre würden sich aktuell jeweils 47 Prozent für ein nachhaltiges Produkt entscheiden, bei den über 55-Jährigen sind es nur noch 20 Prozent.


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Neu war in diesem Jahr die Frage, bei wem die Entscheidung für einen Versicherungsabschluss liegt. In deutschen Haushalten entscheiden 41 Prozent der Befragten im Alleingang, ein Drittel zusammen mit ihrem Partner und lediglich bei 12 Prozent wird eine gemeinsame Entscheidung von allen Haushaltsmitgliedern getroffen. 11 Prozent der Deutschen vertrauen auf den Rat ihres Maklers. Es fällt auf, dass sich nur 8 Prozent der über 55-Jährigen in Deutschland auf den Makler verlassen, in der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren sind es 17 Prozent. 

„Unsere Studie macht deutlich, dass die Verbraucher generell offen für den Einsatz von KI im Versicherungssektor sind, aber auch Vorbehalte haben“, so René Schoenauer, Director Product Marketing EMEA bei Guidewire Software. „Das Potenzial für Versicherer aus KI-Lösungen ist enorm. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, proaktiv die Akzeptanz der Verbraucher in die neue Technologie zu fördern, damit sich das volle Potenzial zur Automatisierung entfalten kann. Interessant ist auch, dass die jüngeren Verbraucher mehr Vertrauen in den Makler setzen. Hier liegt eine große Chance für die Makler, sich als Berater zu positionieren, die das Image der gesamten Branche stärken.“

Guidewire hat das unabhängige Marktforschungsunternehmen Censuswide mit einer gezielten regionalen Studie unter Verbrauchern in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Spanien beauftragt. Die Stichprobe setzte sich aus insgesamt 4.126 Umfrageteilnehmern zusammen.

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