Vor dem Hintergrund gestiegener Wohnimmobilienpreise waren in Deutschland in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen beruflich mit der Vermittlung, dem Verkauf oder der Verwaltung von Wohnimmobilien befasst.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg allein in den vier Jahren von 2014 bis 2017 die Zahl der im Bereich der Wohnimmobilien-Maklerunternehmen (Unternehmen mit dem Geschäftszweck „Vermittlung von Wohnimmobilien für Dritte“) tätigen Personen von rund 58 000 auf 70 000.
Negative Auswirkungen gab es nicht
Dabei war im Jahr 2015 von der Bundesregierung das sogenannte Bestellerprinzip für Mietwohnungen eingeführt worden. Seitdem dürfen Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer, die ihre Wohnung vermieten, die Maklergebühren nicht mehr auf die Mieterinnen und Mieter umlegen.
Negative Auswirkungen auf die Umsätze in der Branche hatte dies offenbar nicht: Die Wohnimmobilienvermittler steigerten ihren Umsatz seither von 6,73 auf 8,49 Milliarden Euro (2017). Maklerbüros profitieren von steigenden Wohnungs- und Hauspreisen. Ihre Dienstleistung wird in der Regel anteilig am Miet- oder Kaufpreis honoriert.
200 000 Beschäftigte in der Wohnimmobilien-Dienstleistung
Neben der Vermittlung gibt es zwei weitere Dienstleistungsbereiche: Kauf/Verkauf und Verwaltung von Wohnimmobilien. Die drei Wohnimmobilien-Dienstleistungssegmente zusammengenommen beschäftigten im Jahr 2017 rund 200 000 Menschen. Das waren rund 40 000 mehr als noch im Jahr 2014 (+26 %). Allein für die Immobilienverwaltungen (Unternehmen mit dem Geschäftszweck „Verwaltung von Wohnimmobilien für Dritte“) arbeiteten 2017 insgesamt 112 000 Menschen. 2014 waren es erst 86 000 gewesen. Anstiege gibt es schon seit 2010.
Auch die Umsätze der Wohnimmobilienverwalter nahmen zu: Sie lagen im Jahr 2017 bei mehr als 11 Milliarden Euro und damit noch vor den Umsätzen der Maklerbüros. Diese kamen zusammengenommen auf knapp 8,5 Milliarden Euro Umsatz. Im Vergleich zum Jahr 2015 erzielten die Hausverwaltungen eine Umsatzsteigerung um 36 %, Maklerunternehmen um 26 % und der Wohnimmobilienhandel („Kauf und Verkauf von eigenen Wohnimmobilien“) um 11 %.
Mehr Wohnungen – und mehr Arbeit für Hausverwaltungen
Der Wohnungsbestand in Deutschland stieg von 2015 bis 2018 insgesamt von 41,4 Millionen auf rund 42,2 Millionen Wohnungen. Der Anstieg der Anzahl der Hausverwaltungsgesellschaften von 2015 bis 2017 war jedoch überproportional hoch und betrug ein Drittel (auf insgesamt 24 600).
Die für die Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich auskunftspflichtigen Erhebungseinheiten werden durch eine vierfach geschichtete Zufallsstichprobe ermittelt. Die Stichprobe umfasste gemäß Dienstleistungsstatistikgesetz höchstens 15 % aller Einheiten der Auswahlgesamtheit. Ergebnisse aus der Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich liegen derzeit bis zum Jahr 2017 vor.
Die Daten der Erhebung weisen einen Strukturbruch auf: Bis zum Jahr 2013 einschließlich hat sie nur Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz ab 17.500 Euro erfasst, danach auch diejenigen darunter. Es werden nur nominale Umsatzsteigerungen betrachtet, nicht die preisbereinigten.
Foto: Destatis