Vom Flieger in den Zug und dann weiter – heute hier, morgen dort. Das hört sich glamourös wie spannende an, für viele Arbeitnehmer sind Dienstreisen allerdings oft eher Stress. Doch der lässt sich reduzieren.
Denn eine Geschäftsreise beginnt in der Regel nicht erst mit dem Moment, wenn Berufstätige ins Auto, den Zug oder das Flugzeug steigen. „Eine Dienstreise frisst auch sehr viel Zeit im Vorfeld und der Nachbereitung“, sagt Christopher Schulz, der als Berater häufig unterwegs ist und ein Buch zum Thema geschrieben hat. Einer seiner Ratschläge lautet daher: „Die beste Dienstreise ist die, die gar nicht stattfindet.“
Das ist natürlich nicht immer umsetzbar. Für Schulz folgt daraus: Gerade wer oft unterwegs ist, sollte die Reisezeiten nach Möglichkeit verkürzen oder zusammenlegen. Heißt: Wo es sich anbietet, kombiniert man Termine und nutzt so Synergien. „Dann fährt man im Idealfall zumindest nicht jede Woche zum Ort der Dienstreise, sondern vielleicht nur alle zwölf Tage.“
Antizyklisches Reisen: Volle Züge und Straßen vermeiden
Bei der Planung ist zudem darauf zu achten, möglichst antizyklisch zu reisen. Am besten setzt man sich nicht mit allen anderen Montagmorgen in Bewegung, sondern setzt auf Tage und Zeiten, an denen in der Bahn und auf den Straßen nicht ganz so viel los ist. „Das reduziert den Stress, senkt fast immer den Zeitbedarf und reduziert auch meist die Kosten“, sagt Schulz.
Wer für ein bestimmtes Projekt für einige Wochen oder Monate immer wieder die gleiche Strecke zurücklegen muss, sollte sich Schulz zufolge ein Setting suchen und das immer weiter optimieren. „Man nimmt die immer gleiche Verbindung, das immer gleiche Hotel und hat dann die immer gleiche Abrechnung.“ Das klingt zwar langweilig, spare aber den Aufwand bei der Planung und erleichtere die Umsetzung vor Ort.
Auch die beste Vorbereitung bewahrt Dienstreisende nicht vor Unerwartetem, sei es ein Unwetter, das den Bahnverkehr lahmlegt oder Flüge, die wegen Streik ausfallen. Beschäftigte müssen sich dann keine Vorwürfe machen, sagt Jutta Boenig von der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung. Dann falle es auch etwas leichter sich nicht aufzuregen, sondern die Situation zu akzeptieren und Plan B abzurufen.
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