Ein sehr gut bekanntes Börsensprichwort laut „Sell in May and go away“. Auch in diesem Jahr wird über diese Börsenregel rege diskutiert. Allerdings sprechen die guten Wirtschaftsdaten nicht für einen Rückgang der Kurse im Mai.
Die kommende Woche hat es schon Mal in sich: Nach dem aufgrund der fragilen politischen Situation mit Spannung erwarteten Parteitag von Ex-Premierminister Matteo Renzis demokratischer Partei am Sonntag in Italien folgt neben vielen Unternehmenszahlen ein Feuerwerk an Konjunkturdaten: Noch am Sonntag werden wie auch im Wochenverlauf in China Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. Am Montag kommen aus den USA Konsumausgaben und der ISM-Stimmungsbericht für die Industrie, bevor am Dienstag der Arbeitsmarktbericht für die Eurozone für März sowie Einkaufsmanagerindizes in Großbritannien und Japan folgen.
Zahlreiche Konjunkturdaten und Wahlen
Am Mittwoch steht Eurolands Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal im Fokus – flankiert vom deutschen April-Arbeitsmarktbericht und der ISM-Umfrage für den Dienstleistungssektor in Amerika sowie dem vermeintlichen Highlight der Woche: der Notenbanksitzung der Fed. Es folgen die US-Auftragseingänge und Eurolands Einzelhandelsumsätze – beide für März – am Donnerstag, bevor am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht für April die Datenwoche abschließt.
Am Sonntag steht dann noch neben der Landtagswahl in Schleswig-Holstein Europas politisches Top-Ereignis an: die zweite und entscheidende Runde der französischen Präsidentschaftswahlen.
Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers kommentiert: „Treten im Mai keine politischen Horrorszenarien wie ein Wahlsieg Le Pens ein, scheint auf Basis der Datentrends ‚Sell in May and go away‘ dieses Mal eher nicht angebracht. Trotz des vermeintlich absehbaren Ausgangs ist Frankreichs Stichwahl am 7. Mai für die Börsen das Top-Ereignis der kommenden Woche.“ Die US-Konjunkturdaten sollten wieder positiver als im April überraschen, sonst könnte die Wall Street ins Straucheln geraten. „Wir bleiben für europäische Aktien optimistischer als für amerikanische“, fügt Greil hinzu. (tr)
Foto: Merck Finck Privatbankiers