HAC Vermögensmanagement: Alle gucken auf die Zinsen, Rendite wurde aber mit Aktien gemacht

Börsendiagramm
Foto: PantherMedia/welcomia
Aktien haben besser performt als Anleihen.

Viele Privatanleger haben sich im Laufe des Jahres 2023 und Anfang 2024 mit Tages- und Festgeldern beschäftigt. „Das war Gesprächsthema Nummer eins und sorgte für einen wahren Run auf Zinsprodukte, die seit langer Zeit einmal wieder Renditen von drei bis vier Prozent versprachen“, so Tobias Gabriel, Vorstand beim Hamburger Vermögensverwalter HAC Vermögensmanagement AG. Doch ist das sinnvoll? Wie schnitten andere Anlageklassen, insbesondere die Aktienmärkte, ab?

Im ersten Quartal legte der S&P 500 in Euro um 34,4% zu, selbst die gleichgewichtete Variante (ohne die Übergewichtung der „Magnificent 7“) ist mit 16,2% vorne. Aber auch japanische Aktien im Nikkei 225 (+56,2%), europäische Aktien im Euro Stoxx 50 (+33,9%) und Gold (+18,9%) wussten zu
überzeugen.

Doch trotz der breiten Fächerung wird weiterhin differenziert. So hat der MSCI All Country World Index nur 9,3% zugelegt. Der MSCI World gleichgewichtet hat 17,1% gewonnen, während der marktkapitalisierungsgewichtete MSCI World mit rd. 30% gestiegen ist.

Bei den Rohstoffen sind Öl (+5,7%), Kupfer (+4,6%) und Energie (+8,2%) positiv gelaufen, während Industriemetalle (-4,9%) und Agrar (-8,5%) im Wert fielen. „Das (gesunde) Maß an Differenzierung am Markt spricht normalerweise nicht für eine generelle Übertreibung, zumal den benannten Anstiegen kräftige Verluste in 2022 vorausgingen. Dieser Kontext wird aktuell häufig vergessen“, erklärt Gabriel.


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Schließt man 2022 in die Betrachtung ein, haben Energietitel mit großem Abstand (+58,4%) den gesamten Markt outperformt. Dahinter folgen Technologietitel erst mit +26,1%. Auf Rang drei liegen Industrieaktien. Das zeichnet ein anderes Bild von der aktuellen Hausse. So befindet sich der S&P 500 aktuell „nur“ 6% über seinem Hoch im Januar 2022. Von einer Blase muss also, bezogen auf den Gesamtmarkt, noch nicht gesprochen werden. Der Fokus sollte dennoch auf Vorsicht gelegt werden, denn die Risiken am Markt sind nicht zu leugnen. Geht die Hausse weiter?

Für die Börsen-Astrologen: Historisch gesehen, war ein starker Jahresbeginn ein gutes Omen für den Rest des Jahres. Im Durchschnitt führten solche Konstellationen in der Vergangenheit zu einer zusätzlichen Rendite von 11,9% bis Jahresende. „Nach meiner Erfahrung dauert es etwa ein Jahr eines
Bullenmarkts, bis Anleger realisieren, dass der Bärenmarkt vorüber ist“, sagt Gabriel. „Wir sehen uns derzeit in einer ambivalenten Phase zwischen Auftrieb und Skeptizismus, die eine stetige, aber zögerliche Annäherung der Anleger an den Markt charakterisiert.“ Interessant in diesem Kontext ist, dass die monatlichen Zuflüsse in Retail-Fonds erst kürzlich, rund vier Monate nach Beginn des aktuellen Aufschwungs, wieder positiv wurden. „Unsere Positionierung bleibt global diversifiziert, mit einem klaren Fokus auf unternehmensspezifische Chancen, unabhängig von geografischen Grenzen“, so Gabriel.

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