TV-Ausfallversicherung
Als Deutschland bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz gegen die Türkei um den Einzug ins Finale kämpfte, passierte die größte anzunehmende Panne: Über Minuten gab es weder Bild noch Ton – Stromausfall im Sendezentrum in Wien infolge eines Gewitters. Auch das Notstromaggregat versagte. Solche Sendeausfälle sind ärgerlich, sorgen neben dem Zuschauerfrust für Schäden bei Veranstalter, Vermarkter oder Fernsehsender. Eine TV-Ausfallversicherungen kann die Haftungsrisiken abdecken. Die Policen leisten bei technischen Störungen, beispielsweise wenn das TV-Signal nicht an einen Satelliten verschickt werden kann.
Werbeausfall-Versicherung
Als die Bandenwerbung Anfang der 1970er-Jahre in den Bundesliga-Stadien Einzug hielt, war alles noch ganz einfach: Schlicht waren die Banner, die nur den Namen des Sponsors abbildeten, und schlicht waren auch die Banden selbst, die meist aus fest fixierten Metallplatten bestanden. Heutzutage kommen dagegen komplexe Dreh- oder Videobanden zum Einsatz. Und je komplizierter die Technik, desto mehr kann schiefgehen. Zum Schaden der Sponsoren, die für ihre Präsentation bezahlt haben. Solche Risiken lassen sich mit Werbeausfall-Policen absichern. Sie sind vor allem interessant für die Werbevermarkter, die ihren Kunden bestimmte Präsenzzeiten vertraglich zugesichert haben. Können sie ihre Zusage nicht einhalten, werden Vertragsstrafen fällig. Die entgangenen Einnahmen übernimmt dann die Versicherung.
Imageschaden-Versicherung
Seit den Anfängen des Sportsponsorings nutzen Unternehmen den Bekanntheitsgrad und die Strahlkraft der Fußballspieler auch für Produktwerbung aus. Die Werbeeinnahmen einiger Topstars können durchaus ihr Spielergehalt übersteigen. Bei so viel Geld wollen sich Sponsoren freilich für den Fall absichern, dass der Spieler durch Eskapaden, persönliche Entgleisungen oder auch Dopingenthüllungen ins schlechte Licht rückt – und damit als Imageträger untragbar wird. Dafür gibt es die sogenannte Imageschaden-Versicherung (engl.: Death- & Disgrace-Versicherung). Sie ersetzt die angefallenen Kosten einer Werbekampagne, die ausfällt, weil ein Unternehmen nach einem Skandal nicht mehr mit einem Sportler in Verbindung gebracht werden möchte. Gegenüber dem Sportler sichern sich die Sponsoren ohnehin ab: Die Verträge enthalten meist eine Ausstiegsklausel, falls der Spieler aus der Rolle fällt.
Marktwertversicherung
Die Beziehung der Vereine zu ihrem Personal ist sehr nüchtern. Natürlich sind die Spieler Imageträger und Idole. Doch für die Vereine sind sie Wertgegenstände, Humankapital und Wirtschaftsgüter. Immerhin liegt der Marktwert aller Spieler der 18 Bundesligisten laut dem Sportportal Transfermarkt.de bei annähernd 3,6 Milliarden Euro. Und wie jedes normale Unternehmen sichern die Klubs ihr kostbares Vermögen ab.Im Sport dient dazu die Marktwertversicherung.
Sie zahlt eine vertraglich vereinbarte Summe, falls der Sportler infolge einer Krankheit oder Verletzung dauerhaft spielunfähig ist. Wenn der Ausfall eines Spielers schon eine sportliche Schwächung bedeutet, so können die Klubs mit solchen Policen immerhin den wirtschaftlichen Schaden begrenzen. Vereine nutzen die Policen oft nur bei den teuren Profis. Die Deckungssumme muss jedoch nicht mit dem tatsächlichen Marktwert der Spieler übereinstimmen. Sie orientiert sich in der Regel an dem Wert, zu dem die Klubs ihre Spieler in der Bilanz bewerten. Und die Vereine kalkulieren in der Regel sehr vorsichtig. Ein Risiko bleibt ihnen allerdings: Wertverluste infolge von Formkrisen deckt die Marktwertversicherung nicht ab.
Krankentagegeldversicherung
Wie alle Arbeitgeber in Deutschland müssen auch Fußballklubs im Krankheitsfall nur sechs Wochen lang das Gehalt ihrer Angestellten weiter zahlen. Fällt ein Spieler länger aus, springt die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) ein. Sie zahlt für die Dauer von 78 Wochen ein Verletztengeld, die Höchstsumme liegt bei 6000 Euro im Monat. Nicht mehr als Peanuts für die Topstars, die allein mit Auflauf- oder Siegprämien an einem Spieltag so viel verdienen. Zudem springt die Berufsgenossenschaft nur ein, wenn es sich um einen Arbeitsunfall handelt, die Verletzung also während des Spiels, des Trainings oder auf dem Weg zum Vereinsgelände eingetreten ist.
Die Spieler müssen folglich für alle Fälle vorbeugen. Dafür eignen sich beispielsweise Krankentagegeldversicherungen. Die Anbieter zahlen einen vertraglich vereinbarten Tagessatz, falls der Sportler aufgrund von Krankheit oder Verletzung über sechs Wochen hinaus spielunfähig ist. Mit der Deckungssumme steigt allerdings die Prämie. Und die wird für ältere Spieler teurer. Zum einen nimmt die Verletzungsanfälligkeit nimmt mit dem Alter zu, zum anderen dauert auch der Heilungsprozess länger. Zudem haben ältere Spieler oft schon eine längere Krankenakte vorzuweisen, was sich ebenfalls auf den Preis auswirkt.
Sportstättenversicherung
Deutschland verfügt seit der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land mit über die modernsten Fußballarenen der Welt. Für die Klubs oder die Kommunen als Besitzer sind die Stadien ein wertvolles Gut, das sie gegen mögliche Schäden absichern müssen. Dafür gibt es Sportstättenversicherungen. Sie funktionieren im Grunde wie eine Wohngebäudeversicherung – nur das es um andere Beträge geht. Die Policen decken Schäden ab, die durch Leitungswasser, Brände oder Sturm entstehen. Mitversichert sind auch die Einbauten im Stadion wie technische Anlagen. Üblicherweise kommen bei Sportstätten All-Gefahren-Policen zum Einsatz.