Häuslebau und Sanierung: So entscheiden Sie sich für den richtigen Energiestandard

Bau eines neuen Hauses aus Stein und Holz.
Foto: PantherMedia / Jeanette.Dietl
Die Zahl der Eigenheime in Deutschland ist in den vergangenen Jahren kaum noch gewachsen.

Modernisierungsberaterin Jennifer Radke von der Bausparkasse Schwäbisch Hall informiert über die verschiedenen Gebäudestandards und hilft Verbrauchern bei der Entscheidung. Wer welche Standard braucht – und welche staatliche Förderung er oder sie dafür erhält.

Im Gebäudesektor gewinnen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz immer mehr an Bedeutung. Trotzdem beträgt der Anteil von Gebäuden am gesamten deutschen Endenergieverbrauch immer noch 35 Prozent. Im eigenen Zuhause kann jeder Einzelne ein Zeichen für den Umweltschutz setzen.

Wer die Energieeffizienz bereits beim Bau berücksichtigt oder sein Eigenheim komplett oder mit einzelnen Maßnahmen energetisch verbessert, profitiert nicht nur von langfristigen Kostenvorteilen, sondern auch von staatlichen Förderungen.


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Wer neu bauen oder sein Haus (komplett) sanieren und dafür Gelder aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beantragen will, muss mit der Immobilie letztlich einen Effizienzhaus-Standard erreichen. Die bundesweite Förderung gibt es allerdings nur für den KfW-Effizienzhaus-Standard. Für Passiv- oder Plus-Energiehäuser gibt es keine staatliche Förderung.

Der Grund: Die Anforderungen sind nicht einheitlich geregelt. Auch wenn sich die Standards teilweise überschneiden, basieren sie auf unterschiedlichen Berechnungsverfahren. Stattdessen können Förderungen der Länder für die Verbesserung der Energieeffizienz in Anspruch genommen werden. Die wichtigsten Standards auf einen Blick:

Das KfW-Effizienzhaus (EH)

Ein Effizienzhaus ist ein energetischer Standard für Wohngebäude, der vom Bundesbauministerium, von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Deutsche Energie-Agentur (Dena) definiert wurde. Er setzt sich aus zwei Kriterien zusammen: Wie hoch ist der Gesamtenergiebedarf des Gebäudes? Und wie gut ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle?

Die Sanierung zum Effizienzhaus beziehungsweise der Bau oder Kauf eines Effizienzhauses wird mit Förderkrediten der KfW staatlich unterstützt. Die Energieeffizienz wird in den Effizienzhaus-Stufen angegeben – EH 85, EH 70, EH 55, EH 40 und Denkmal. Die Zahl beschreibt jeweils den Grad der Energieeffizienz im Vergleich zu einem Referenzgebäude (EH 100), das den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht.

Je niedriger der Wert, desto besser

Je niedriger der Wert, desto besser der energetische Standard. „Ein KfW-Effizienzhaus 85 benötigt beispielsweise 85 Prozent der Primärenergie eines EH 100, ein KfW-Effizienzhaus 70 entsprechend nur 70 Prozent. Logisch also: Je kleiner die Zahl, desto höher die Förderung“, weiß Radke.

Gut zu wissen: Die verschiedenen Effizienzhaus-Standards gelten theoretisch für alle Wohngebäude, egal ob Neubau oder Sanierung. Aber: Beim Neubau ist EH 55 der gesetzliche Mindeststandard; gefördert wird allerdings nur der Effizienzhausstandard EH 40.

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Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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