Häuslebau und Sanierung: So entscheiden Sie sich für den richtigen Energiestandard

Nachhaltigkeit statt nur Energieeffizienz

Die Nachhaltigkeitsklasse (NH-Klasse) geht über die Energieeffizienz hinaus. Hier werden Nachhaltigkeitskriterien auch beim Flächenverbrauch oder bei der Materialverwendung berücksichtigt. Diese Klasse gibt es in der Praxis nur für Effizienzhaus-Neubauten der Stufe EH 40.

Um die Förderung für die Nachhaltigkeits-Klasse zu erhalten, muss ein Gebäude die Anforderungen des staat­lichen „Qualitäts­siegels Nach­haltiges Gebäude (QNG)“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen erfüllen. „Das Siegel stellt sicher, dass Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden sowie an die Qualität des Planungs- und Bauprozesses erfüllt werden. Damit geht man einen Schritt weiter und betrachtet nicht nur die Energieeffizienz eines Gebäudes, sondern bewertet auch dessen Nachhaltigkeit“, betont Radke.

Entscheidungshilfe für Bauherren: Welcher Standard passt zu mir?

Ob und wie stark der Energieverbrauch durch einen energieeffizienten Gebäudestandard sinkt, hängt vom individuellen Verbrauch und bei Sanierungen auch vom vorherigen Zustand des Eigenheims ab. Wichtig bei der Entscheidung für einen Standard ist, dass die Mehrkosten für ökologisch gebaute und energieeffiziente Häuser je nach Maßnahme, Fläche und verwendeten Materialien stark variieren.

„Als grobe Orientierung kann man mit Mehrkosten zwischen 10 und 20 Prozent rechnen. Aber: Je ökologischer und energiesparender das Haus gebaut wird, desto höher fällt auch die Förderung aus, die im Idealfall einen großen Teil der Mehrkosten abdecken kann“, klärt Radke auf. Generell gilt: Bei guter Bauplanung und nach Abzug der Fördermittel ist die finanzielle Mehrbelastung geringer, als viele denken. 

„Bei der Entscheidung für einen Standard sollten Verbraucher neben finanziellen Aspekten auch persönliche Prioritäten und Ziele wie Komfort, Umweltbewusstsein und Zukunftsplanung berücksichtigen“, weiß die Expertin. „Mit einer fundierten Beratung und klaren Prioritäten können Bauherren den für sie passenden Standard finden und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

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