Ein Hagelschaden kommt selten allein: Aufgrund zahlreicher Sommergewitter am letzten Juli-Wochenende sollen sich die versicherten Schäden auf mindestens 660 Millionen Euro belaufen, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Freitag mit.
Das Ausmaß der Schäden sei immer noch nicht genau bezifferbar, da weiterhin neue Schadenmeldungen bei den Versicherern eintreffen, berichtet der GDV. „Nach vorsichtigen Schätzungen kam es nach Agenturmeldungen zu weit mehr als 120.000 Schäden in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen (NRW), Niedersachsen und Sachsen-Anhalt“, so der Verband weiter.
Bauern beklagen Ernteausfall
Städte und Kommunen rechnen laut GDV ebenfalls mit hohen Ausgaben für Reparaturen an Gebäuden und Spielplätzen. Auch die Bauern beklagen demnach massive Ernte-Ausfälle. „Einzelne Betriebe hätten ihre komplette Ernte verloren“, erklärt der GDV mit Verweis auf den Bauernverband in Stuttgart.
„Regionale Sturmereignisse werden in ihrem Ausmaß häufig unterschätzt“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg von Fürstenwerth. Die Ereignisse vom Wochenende hätten noch einmal deutlich gezeigt, dass „Gewitterzellen binnen weniger Minuten enorme Schäden durch Sturm, Hagel und Starkregen anrichten können“, betont der Versicherungsmanager.
Bei Starkregen bedarf es eine Elementarschadenversicherung
Eine Gebäudeversicherung kommt für Hagelschäden und für Sturmschäden ab Windstärke acht auf. Sie versichert das Gebäude einschließlich aller fest eingebauten Gegenstände. Kommt es hingegen infolge von Starkregen zu Überschwemmungsschäden brauchen Hausbesitzer und Mieter eine ergänzende Elementarschadenversicherung. (lk)
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