Chinas schwächelnder Außenhandel und Russlands Wirtschaftsprobleme haben Hamburgs Containerhafen auf Platz drei in Europa abrutschen lassen. Durch ein deutliches Minus von 9,3 Prozent beim Containerumschlag fiel die Hansestadt im Ranking hinter Rotterdam und Antwerpen zurück.
2015 seien 8,8 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen worden – nach 9,7 Millionen im Vorjahr, sagte der Vorstand von Hafen Hamburg Marketing (HHM), Axel Mattern, am Mittwoch.
Ein leichtes Plus von 5,8 Prozent verzeichnete der Hafen zwar beim Massengutumschlag. Dieses reichte jedoch nicht aus, um die Gesamtbilanz des Hafens auszugleichen. Insgesamt sank der Seegüterumschlag um 5,4 Prozent auf 137,8 Millionen Tonnen.
Beim Containerumschlag liege Hamburg nun wieder auf dem Niveau von 2012 beziehungsweise 2006, sagte Mattern. Grund sei, dass die Kernmärkte in Nordostasien mit China und Hongkong sowie im Ostseeraum mit Russland und Polen um 13,8 beziehungsweise 22,6 Prozent eingebrochen seien. Allein im China-Verkehr fehlten rund 430.000 TEU, im Russlandverkehr seien es 230.000 Boxen gewesen.
Keine Steigerung in 2016 erwartet
Die Gesamtverkehre über die Nordrange – also die Häfen Rotterdam, Antwerpen, Hamburg, Bremen, Le Havre, Zeebrügge und Wilhelmshaven – würden auch in Zukunft stagnieren oder gar rückläufig sein, meinte Mattern. „Für 2016 als Ausblick kann man sagen: Die Gesamtzahl der zu bewegenden Container wird nicht steigen.“
Entsprechend gehe es um die Verteilung der Güter unter den großen Häfen, deren großer Gewinner im vergangenen Jahr Antwerpen mit einem Plus von 7,5 Prozent auf 9,7 Millionen Container war. Rotterdam verlor den Angaben zufolge zwar 0,5 Prozent, blieb mit 12,2 Millionen TEU aber die klare Nummer eins in Europa.
Quelle: dpa-AFX
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