Handelsimmobilien: Zahl der Käufe mehr als verdoppelt

Nach Angaben des Immobilienberaters Jones Lang LaSalle (JLL) hat der Investmentmarkt für handelsgenutzte Gewerbeimmobilien in Deutschland einen eindrucksvollen Aufschwung erfahren. Das Transaktionsvolumen habe im Jahr 2010 um den Faktor 2,5 zugelegt.

shopping-center2-shutt_24566059Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nach Berechnungen von JLL Immobilien mit einem Volumen von 7,46 Milliarden Euro gehandelt. Berücksichtigt seien alle Handelsimmobilien-Kategorien von Geschäftshäusern über Shopping Center und Warenhäuser bis hin zu Fachmarktprodukten. Auf das vierte Quartal entfallen laut Jones Lang LaSalle rund 1,67 Milliarden Euro.

Besonders Shopping Center und Geschäftshäuser stehen nach Aussage von JLL im Fokus der Investoren. Insgesamt ständen Handelsimmobilien in 2010 für 39 Prozent des gesamten Gewerbeimmobilien-Transaktionsvolumens in Höhe von 19,3 Milliarden Euro. Auf Büroimmobilieninvestments entfielen 40 Prozent.

„Handelsimmobilien schließen in der Gunst der Investoren weiter zu Büroimmobilien auf und verfestigen einen nachhaltigen Anteil von mehr als einem Drittel am gesamten Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien. Wichtiger noch: Der Trend zur Handelsimmobilie ist von Dauer. Für 2011 wäre eine weitere Steigerung des Transaktionsvolumens auf acht bis neun Milliarden Euro keine Überraschung. Weiterhin werden Shopping Center und Geschäftshäuser dabei den Löwenanteil des Handelsimmobilienvolumens auf sich vereinen“, kommentiert Jörg Ritter, Leiter Einzelhandelsinvestment Deutschland bei Jones Lang LaSalle.

Mit einem Volumen von 3,2 Milliarden Euro sind Shopping Center die mit Abstand stärkste Handelsimmobilien-Kategorie. Im Jahr 2009 lag das Transaktionsvolumen noch bei insgesamt 819 Millionen Euro. Die Anlageklasse hat laut JLL nach vielen Jahren des Zögerns etlicher Investoren den Durchbruch zur Core-Immobilie geschafft. Die Gründe seien gute Lagen, Multi-Tenant- Strukturen, bonitätsstarke Mieter und der Schutz vor Konkurrenz durch das Baurecht. Allerdings herrsche bereits ein limitiertes Angebot an erstklassigen Objekten.

Auch bei den Geschäftshäuser setzte sich laut JLL der Aufwärtstrend fort. Das Volumen im Gesamtjahr balaufe sich auf 1,72 Milliarden Euro. Insgesamt sind Geschäftshäuser mit einem Anteil von rund einem Viertel am gesamten Handelsimmobilienvolumen die zweitstärkste Kategorie nach Shopping Centern. Das Ergebnis des Jahres 2009 mit 993 Millionen Euro wurde deutlich übertroffen.

Im Segment Supermärkte/Discounter hat sich laut JLL der durch Portfolioverkäufe geförderte Aufwärtstrend im vierten Quartal etwas verlangsamt. Dennoch habe sich das Transaktionsvolumen 2010 gegenüber dem Vorjahr mit insgesamt 842 Millionen Euro mehr als verdoppelt (2009: 340 Millionen Euro). Bei den von Investoren wegen ihrer defensiven Qualitäten geschätzten Fachmärkten übertrifft das Volumen laut JLL die Vorgaben aus dem Jahr 2009 (474 Millionen Euro). Besonders Fachmarktzentren seien gefragt und erzielten ein Volumen von 783 Millionen Euro. Das Transaktionsvolumen für einzelne Fachmärkte liege in 2010 bei 336 Millionen Euro gegenüber 85 Millionen Euro in 2009.

Seite 2: Welche Käufergruppen am Markt für Handelsimmobilien dominieren

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