Handelskrieg – Ausgang offen

Konjunkturellen Frühindikatoren für den Industriesektor weisen auf eine Rezession hin. Diese soll für ein historisch schwaches Gewinnwachstum der privaten Unternehmen sorgen. So seien bestenfalls Wachstumsraten der Gewinne von leicht über null Prozent zu erwarten. Gleichzeitig liegen die Prognosen der Analysten für 2020 jedoch durchweg bei über 10 Prozent. Wie passt das zusammen?

„Der volkswirtschaftlich viel bedeutendere Konsum- und Dienstleistungssektor schwächt sich zwar auch von einem sehr hohen Niveau kommend ab, er wird aber dennoch eine starke globale Wirtschaftsabschwächung verhindern“, sagt Manfred Schlumberger, Leiter Portfoliomanagement bei StarCapital in der aktuellen StarInvest.

Schlumberger ist überzeugt: „Ein solches Gewinnwachstum ist nur erreichbar, wenn der Handelskrieg in den nächsten Monaten beigelegt wird. Zwar halten wir ein solches Szenario durchaus für möglich, da Präsident Trump für seine Wiederwahl unter allen Umständen eine starke Wirtschaftsabschwächung in den USA im nächsten Jahr verhindern muss.

Tobt der Handelskrieg jedoch weiter und bleiben die hohen Zölle bestehen, ist von keiner weltwirtschaftlichen Erholung im nächsten Jahr auszugehen.“ In diesem Fall seien die erreichten Niveaus an den internationalen Aktienmärkten viel zu hoch, die aktuell der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Handelskriegs und weiterer geldpolitischer Impulse der Notenbanken geschuldet seien. Während die Zentralbanken den Erwartungen entsprechen werden, sei der Ausgang des Handelskonflikts schwer zu prognostizieren.

Aktien oder Renten?

Unterstützend für die Aktienmärkte hatten zuletzt die massive Untergewichtung vieler privater und institutioneller Anleger sowie die schlechte Stimmung gewirkt. „Statt in Aktien sind die Investoren in die Rentenmärkte geflüchtet, wo sie auch bereit sind, hohe Risiken wie beispielsweise im High-Yield-Segment einzugehen.

Löst sich der Handelskonflikt, so werden die Zinsen steigen und sich die Aktienmärkte zu neuen Höhen aufmachen. Wenn nicht, stehen uns noch starke Korrekturen am Aktienmarkt bevor und die Zinsen werden ihren Weg zu neuen (Un-)Tiefen fortsetzen“, glaubt Schlumberger. Der Ausgang des kalten Handelskriegs zwischen den beiden Supermächten USA und China bleibe vorläufig offen.

StarCapital-Flaggschiff-Fonds feiert neues Allzeithoch

Der defensive Mischfonds-Klassiker StarCapital Winbonds plus erklomm pünktlich zum Ultimo August 2019 ein neues Allzeithoch mit einer Performance von knapp sieben Prozent seit Jahresbeginn. Das Risiko des Winbonds plus wird über eine maximale Aktien- und Fremdwährungsquote von jeweils 20 Prozent limitiert.

„Die freiwillige interne Fremdwährungsobergrenze haben wir erst im Juli 2018 von 10 auf 20 Prozent erhöht. Diese Maßnahme ermöglichte uns von den attraktiven Renditen im Dollarraum zu profitieren, ohne den bis heute steigenden US-Dollar absichern zu müssen“, so Schlumberger.

Und weiter: „Gemäß unserem antizyklischen Investmentansatz haben wir Ende letzten Jahres bei Zinsen von weit über drei Prozent begonnen US-Staatsanleihen längerer Laufzeit einzusammeln, die ganz wesentlich zur guten Performance in diesem Jahr beigetragen haben.“

Vom aktiven Management profitiert

Durch den Kauf europäischer Unternehmensanleihen hat das Portfoliomanagement von StarCapital die Restlaufzeit des Rententeils auf fünf Jahre hochgefahren. Schlumberger erklärt weiter: „Ende letzten Jahres haben wir auf extrem günstigen Niveaus über China- und Asienfonds in Schwellenländeraktien investiert.

Als Trump Anfang Mai 2019 den Handelskrieg erneut verschärfte, haben wir diese Investments zügig und gewinnbringend verkauft. Aktuell sind wir mit lediglich 14 Prozent in Aktien investiert, davon neun Prozent in Europa und nur noch 1,6 Prozent in Schwellenländern.“ Im Aktienbereich konzentriere er sich auf nachhaltig stabile wert- und qualitätsorientierte Unternehmen.

Zu diesem Zweck ergänzte StarCapital sein bewertungsorientiertes quantitatives Vorscreening um wesentliche Profitabilitäts- und Bilanzqualitätskennzahlen.

„Zu unseren größten und erfolgreichsten Investments in europäischen Einzeltiteln zählen RWE, Gazprom, Heidelberg Cement, Anheuser-Busch und das französische Bauunternehmen Bouygues. In den USA sind wir auf günstigen Preisniveaus in Colgate-Palmolive und Intel eingestiegen“, so Schlumberger abschließend.

Foto: Shutterstock

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