Handelskrieg belastet Börsen weiter

Noch ist die konjunkturelle Lage positiv, doch sie wird durch einen möglichen Handelskrieg bedroht. Das ist besonders in Deutschland zu spüren. Gastbeitrag von Carsten Mumm, Donner & Reuschel

Carsten Mumm: „Die offene Drohung des Handelskriegs belastet umso mehr, je länger sie andauert.“

Apple und Amazon markierten neue Allzeithöchststände, der Tecdax notiert über seinem Jahreshoch‎: die Korrektur vieler Technologieaktien ist vorerst beendet. Das ist grundsätzlich ein gutes Zeichen für die Entwicklung der Aktienmärkte in den kommenden Wochen.

Noch ist auch die konjunkturelle Lage für die internationalen Aktienbörsen gut – obwohl vor allem in Deutschland zuletzt durchwachsene Daten veröffentlicht wurden. Zuletzt enttäuschten die Auftragseingänge für die deutsche Industrie. Anstatt leicht zu steigen, gaben sie im März sogar leicht um 0,9 Prozent nach.

Handelskrieg belastet deutsche Industrie

Der Wert allein ist nicht dramatisch, weil er deutlich schwankt. So war im Januar sogar ein Minus in Höhe von 3,9 Prozent zu verzeichnen. Die Entwicklung ist sicher auch auf die anhaltende Debatte um einen möglichen Handelskrieg zurückzuführen.

Dass weder Europa noch China diesbezüglich zuletzt Erfolge aus den Gesprächen mit den USA erzielen konnten, macht die Sache nicht leichter. In den folgenden Wochen dürfte der aktuell schwache Euro diese negativen Effekte wettmachen. Trotzdem: Die offene Drohung des Handelskriegs belastet umso mehr, je länger sie andauert – vor allem die deutsche Industrie.

Carsten Mumm ist Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

Foto: Donner & Reuschel

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