Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat eine neue Eskalationsstufe erreicht und neben den Kapitalmärkten nun auch die Rohstoffmärkte erreicht: Die Rhetorik der Kontrahenten verschärft sich und China überlegt zusätzlich zu den Vergeltungszöllen, den Export von „seltenen Erden“ als „wichtige strategische Ressource“ zu begrenzen. Tilmann, Galler, globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, erläutert in seinem Kommentar, warum die Verbraucher den eigentlichen Schaden erleiden
Auslöser der aktuellen neuen Welle des Konflikts war die Ankündigung der US-Regierung, den Zoll auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 Prozent auf 25 Prozent anzuheben – was zum 10. Mai erfolgt ist. Darüber hinaus wurde angedroht, alle verbliebenen Importe in Kürze mit einem 25-prozentigen Zoll zu belegen. Schon heute zeigt sich:
„Im Gegensatz zur Behauptung aus Washington sind es nicht die Chinesen, die die höheren Zölle bezahlen, sondern die Konsumenten und Unternehmen“, unterstreicht Tilmann Galler, globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management.
Die globalen Aktienmärkte haben seit dem Scheitern der Handelsgespräche mit Kursverlusten reagiert, während die Renditen von US-Staatsanleihen auf den niedrigsten Stand seit 2017 gefallen sind. Viele befürchten nun, dass der Konflikt noch länger andauern wird und die Fed gezwungen sein wird, die Zinsen noch in diesem Jahr zu senken.
Führungsrolle der USA im Tech-Sektor in Gefahr
Eine Ursache für die zunehmende Eskalation im Handelskonflikt liegt nach Ansicht von Tilmann Galler vor allem darin, dass China mit allen Mitteln den Sprung zum Hochtechnologieführer und zur Cyber-Großmacht schaffen möchte. Neben dem Einkauf von Technologie-Know-how aus dem Ausland soll die partielle Abschottung des heimischen Hochtechnologiesektors gegen ausländische Konkurrenz die Entstehung nationaler Champions ermöglichen.
„Auch 18 Jahre nach dem Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO hat China sein Versprechen nicht eingelöst, einen freien Handel ohne Diskriminierung und Barrieren sowie die Förderung eines fairen Wettbewerbs zu gewährleisten. Auch beim Schutz des geistigen Eigentums, erzwungenem Technologietransfer und Software-Piraterie liegt China im internationalen Vergleich noch immer im unteren Drittel. Gleichzeitig hat sich seit dem WTO-Beitritt das Exportvolumen Chinas verzehnfacht“, analysiert Tilmann Galler.
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