Autofahrer in Deutschland müssen sich nach Einschätzung des Rückversicherers Hannover Rück zum Jahreswechsel auf höhere Versicherungsbeiträge einstellen.
Im Schnitt dürften die Beiträge in Haftpflicht und Vollkasko Anfang 2017 in der Branche um etwa drei Prozent steigen, sagte Hannover-Rück-Manager Andreas Kelb am Montag beim Branchentreffen in Baden-Baden. Als Grund nannte er neben hohen Unwetterschäden die immer höheren Einzelschäden infolge teurerer Technik in und an modernen Autos.
Im Schnitt fielen die versicherten Schäden in der Kfz-Haftpflicht und der Kfz-Kaskoversicherung laut Kelb in den zwölf Monaten bis Juni 2016 um rund fünf Prozent höher aus als ein Jahr zuvor. Von den neuen Telematik-Tarifen einiger Kfz-Versicherer erwartet die Hannover Rück insgesamt keine starke Senkung der Schadensummen. Einen stärkeren Effekt verspricht sich Vorstandsmitglied Michael Pickel von Assistenzsystemen bis hin zum automatisierten Fahren. Das gesamte Prämienaufkommen in der Kfz-Versicherung könnte dadurch in den nächsten zehn Jahren hierzulande deutlich sinken.
Huk Coburg und Allianz sind Marktführer
Die Hannover Rück ist der größte Kfz-Rückversicherer für den deutschen Markt. Durch ihre Vertragsbeziehungen zu Erstversicherern haben die Hannoveraner einen guten Überblick in den Kfz-Versicherungsmarkt, der in Deutschland von der Huk Coburg und der Allianz angeführt wird. Während Vergleichsportale wie Check24 und Verivox bei ihren Prognosen nur die Prämien für Neuverträge und Vertragswechsler betrachten, bezieht die Hannover Rück auch die Verträge derjenigen Autofahrer mit ein, die ihrem Kfz-Versicherer treu bleiben. (dpa-AFX)
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