„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die EU und Großbritannien sehenden Auges in ihr Unglück rennen. Es wäre jetzt die Aufgabe der deutschen Kanzlerin, eine Koalition für ein attraktives Bleibeangebot für die Briten zu schmieden“, fordert Sinn.
Reformen der EU im Sinne der Briten könnten den Brexit verhindern. „Angela Merkel könnte mit einem historischen Erfolg in die Geschichtsbücher eingehen. Den würde ich ihr zum Abschluss ihrer Amtszeit wünschen“, so Sinn.
Inklusion von Migranten in Wohlfahrtssysteme begrenzen
Dazu müsste man laut Sinn die „Inklusion von EU-Migranten in die Wohlfahrtssysteme der Gastländer auf erarbeitete Sozialleistungen begrenzen“. Leistungen, die unabhängig vom Arbeitsverhältnis seien, sollten vom Sozialsystem des EU-Heimatlandes übernommen werden, statt vom System des Gastlandes.
Sinn ist zuversichtlich: „Das würde den EU-internen Sozialmagnetismus reduzieren, unter dem alle Länder Nordeuropas leiden. Ich bin mir sicher, dass die Briten drin bleiben, wenn dieser Konstruktionsfehler der EU korrigiert wird.“
Am 17. Dezember wird Hans-Werner Sinn in seiner traditionellen Weihnachtsvorlesung bei den Münchner Seminaren des Ifo Instituts über die Auswirkungen des Brexits auf Deutschland und Europa sprechen. (kl)
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