Hermann Ebel, Chef der auf Schiffsbeteiligungen spezialisierten Hansa Treuhand, Hamburg, hält wenig von Investments in die größten Containerschiffe, die derzeit gebaut werden. Die Charterraten für die Frachter mit bis zu 13.000 Stellplätzen (TEU) seien angesichts des weiterhin sehr hohen Baupreisniveaus nicht ausreichend, um die Risiken angemessen zu vergüten, sagte Ebel anlässlich der Vorstellung der Kurzfassung seiner Leistungsbilanz 2007.
In dieser Größenklasse lägen noch zu wenige Erfahrungen hinsichtlich der Betriebskosten und des Second-Hand-Marktes vor. Durch sehr langfristige Charterverträge, die für solche Schiffe notwendig seien, könnten Kostensteigerungen zudem über einen entsprechend langen Zeitraum nicht durch höhere Charterraten kompensiert werden, so Ebel. Er setzt weiterhin auf mittelgroße Schiffe mit einer Kapazität zwischen 3.500 und 4.300 TEU. Insgesamt acht Frachter mit einem Investitionsvolumen von zusammen 500 Millionen US-Dollar, die Hansa Treuhand bestellt hat, stehen bis 2010 noch zur Ablieferung an.
Die Fonds von Hansa Treuhand haben 2007 Ausschüttungen von durchschnittlich elf Prozent des Eigenkapitals geleistet. Für 2008 erwartet Ebel etwas geringere Auszahlungen, mindestens jedoch zehn Prozent. Diese Prognose sei sehr sicher, da alle Fondsschiffe in Pools beschäftigt seien und die durchschnittliche Restlaufzeit der Charterverträge noch 24 Monate (ab 1. Januar 2008) betrage. Der Tilgungsvorsprung der Flotte belaufe sich weiterhin auf 1,8 Jahre.
Ihren ersten Private-Equity-Fonds (zusammen mit der Hamburger Berenberg Bank) hat Hansa Treuhand Ende 2007 nach eineinhalb Jahren Platzierungsdauer mit einem Eigenkapital von 36,2 Millionen Euro geschlossen. Im Sommer 2008 soll ein weiteres Angebot dieser Couleur auf den Markt kommen ? ebenfalls gemeinsam mit Berenberg, aber ohne den Investmentberater Feri. Stattdessen soll eine schweizerische Managementgesellschaft eingebunden werden, die bisher nur für institutionelle Investoren tätig war. Den Namen des neuen Partners verriet Hansa-Treuhand-Vorstand Sönke Fanslow allerdings noch nicht. (sl)