Die Krise sei für die Hansa Treuhand „weitestgehend bewältigt“, sagte Hermann Ebel, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Emissionshauses, anlässlich der Vorstellung der Leistungsbilanz 2010.
Die Charterraten für Containerschiffe seien in den vergangenen Monaten wieder auf ein Niveau gestiegen, das bei Neuabschlüssen die Deckung der Schiffsbetriebskosten, den vollständigen Kapitaldienst sowie – je nach Größenklasse – auch eine Ausschüttung auf das Eigenkapital zulasse. „Voraussetzung ist, dass das Schiff nicht zu teuer eingekauft wurde“, schränkte Ebel ein.
Aktuell seien nach einer Statistik des Informationsdienstes Alphaliner weltweit nur noch 63 Containerschiffe ohne Beschäftigung. Davon hätten lediglich 13 Frachter mehr als 1.000 Containerstellplätze (TEU), sagte Ebel. Der Chartermarkt werde allerdings noch dadurch behindert, dass einige Linenreedereien Schiffe, die sie in der Krise zu extrem günstigen Raten eingechartert haben, nun weiterverchartern und die Differenz einstreichen.
Hansa Treuhand hat Anfang des Jahres erstmals seit Ausbruch der Krise wieder neue Containerschiffe bestellt. Ebel orderte auf einer chinesischen Werft zwei Frachter mit jeweils 4.800 TEU und Ablieferung in 2013. Insgesamt seien weltweit nach einer Pause von fast zwei Jahren ohne jegliche Bestellung seit dem dritten Quartal 2010 bei den Werften wieder 207 Containerschiffe in Auftrag gegeben worden, berichtete Ebel.
Die Orders kamen hauptsächlich von den Linienreedereien selbst. Neubaubestellungen von sogenannten Tramp-Reedern, die ihre Schiffe nicht selbst nutzen, sondern an Dritte verchartern, seien die Ausnahme. Grund sei, dass die Banken weiterhin keine Bauzeitfinanzierungen übernehmen. Der Besteller müsse die Anzahlungen auf den Baupreis selbst aufbringen. „Das wird die Projektpipeline klein halten“, sagte Ebel. Er sieht Bedarf vor allem bei Schiffen mit weniger als 7.500 TEU, da das bestehende Orderbuch zum allergrößten Teil Frachter mit einer noch höheren Stellplatzkapazität enthalte.