Das Hamburger Fondshaus Hansainvest sieht den Preis für Gold derzeit massiv von der schlechten Stimmung der Investoren beeinflusst.
Hansainvest-Fondsmanager Nico Baumbach führt den derzeit niedrigen Preis des Edelmetalls im wesentlichen kritische Haltung vieler Investoren in den USA und Europa zurück. „Vor allem die Verkäufe großer ETFs lasten auf den Notierungen“, bemerkt der Portfoliomanager. So werfe der bekannte US-Indexfonds SPDR Gold Trust weiterhin Tag für Tag mehr als eine Tonne Material auf den Markt. „Insgesamt summieren sich die ETF-Verkäufe seit Jahresbeginn auf über 400 Tonnen“, so der Edelmetallexperte. Die Abgaben durch Indexfonds entfielen zum Teil auch auf spekulativ eingestellte Anleger, die zuvor auf steigende Notierungen gewettet hatten. Doch die Mehrheit der Marktteilnehmer halte die Schulden- und Währungsprobleme zahlreicher Staaten inzwischen offenbar für beherrschbar, stellt Baumbach fest. Manche Anleger wendeten sich daher vom Krisenmetall Gold ab und suchten ihre Chancen verstärkt an den haussierenden Aktienmärkten.
Gold als Mittel zur Risikostreuung
Baumbach rät davon ab, Gold als kurzfristigen Performance-Treiber ins Depot zu nehmen. Anleger sollten das Edelmetall vielmehr zur Risikodiversifikation einsetzen. Um sich gegen zukünftige Krisen an den den Kapitalmärkten zu versichern, sollten fünf bis zehn Prozent des liquiden Vermögens in Gold gehalten werden, so der Fondsmanager. In ihrem derzeitigen „Risk-On-Modus“ verhielten sich die Investoren sehr sorglos, merkt Baumbach an. Er hält es nicht für ausgeschlossen, dass der Goldpreis im Fall weiter steigender Aktienbörsen kurzfristig noch einmal das bisherige Jahrestief bei rund 1.180 US-Dollar testet. Im weiteren Jahresverlauf 2014 sollte sich die Notierung des Edelmetalls dann aber wieder stabilisieren. (fm)