Bestandsübertragungen sind stets ein Indiz dafür, dass sich ein Versicherer von einem unprofitablem Geschäft trennen möchte. Experten gehen davon aus, dass der Cocktail aus Niedrigzinsen, zunehmender Regulierung und wachsenden Kapitalanforderungen den Versicherungsmanagern besonders bitter aufstößt.
Bestände effizient aufnehmen
Eine kostenschlanke und effiziente Verwaltung der Bestände wird deshalb immer bedeutsamer. Nicht jede Gesellschaft ist darauf vorbereitet. Die Hanse Merkur schon – wenn man ihrer Mitteilung folgt. Demnach verfolge man in Hamburg bereits seit mehreren Jahren eine „konsequente Digitalisierungsstrategie„. Hochmoderne Systeme ermöglichten es, zusätzliche Bestände effizient aufzunehmen und ebenso effizient zu verwalten, heißt es.
In Zukunft bleibt den Versicherern auch gar keine andere Wahl, als die Effizienzschraube kräftig anzuziehen. Denn mit dem vollumfänglichen Inkrafttreten des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) am 1. Januar 2015 hat sich der Kostendruck in der Branche noch einmal verschärft.
Das erklärte Ziel des Gesetzgebers ist es, dass Finanzprodukte für die Altersvorsorge günstiger werden sollen. „Die Kosten werden weiter sinken“, erwartet Marktanalyst Dr. Mark Ortmann, Geschäftsführer des ITA Institut für Transparenz.
„Garantien können angesichts der niedrigen Zinsen kaum mehr sichergestellt werden, wenn die Kosten zu hoch sind. Das gilt umso mehr, je kürzer die Laufzeiten sind.“ Schon deshalb gehe „kein Weg an niedrigeren Kosten, insbesondere Abschlusskosten, vorbei“, ist Ortmann überzeugt. (lk)
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