„Das Jahr 2022 war spannend. Und es war anstrengend“, bringt Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der Hanse Merkur, die Bilanz der Hanse Merkur auf den Punkt. Nach dem Rekordergebnis im Neugeschäft mit 16,1 Millionen Bewertungseinheiten sanken diese 2022 auf 14,3 Millionen Euro. Laut Sautter konnte der Hamburger Traditionsversicherer in drei von vier Geschäftsfeldern bei den Beitragseinnahmen̶ zulegen: im Geschäftsbereich „Reise und Freizeit“ und „Schaden und Unfall“ jeweils zweistellig (+45,9 Prozent beziehungsweise +10,5 %) und bei „Gesundheit und Pflege“ um 3,7 Prozent.
Altersvorsorge: Beitragseinnahmen sinken um 69,2 Prozent
Im Geschäftsfeld „Risiko und Altersvorsorge“ gingen hingegen die Beitrageinnahmen um 69,2 Prozent zurück. Laut Sautter lag die an der strategiekonformen Reduzierung der Einmalbeiträge. Die gingen von 1.118,4 Millionen Euro auf 217,7 Millionen Euro zurück. Ein Minus von 80,5 Prozent. „Das liegt an der Zinserhöhung“, sagte Sautter. Die Hanse Merkur gehe immer taktisch in das Einmalbeitragsgeschäft hinein. In den Jahren 2019 bis 2021 sei das Einmalbeitragsgeschäft stark gestiegen. Die Policen würden insgesamt rund sieben Jahre von den Kunden gehalten und kämen danach zur Auszahlung. „Das strapaziert allerdings die Bilanz unter Solvency II Gesichtspunkten“, so Sautter. Deshalb sei es wichtig, hier Ruhe hineinzubringen, um mit neuem Kapital die Solvenz wieder zu erhöhen.
Generell wachse der gesamte Markt im Segment Lebensversicherung bei den laufenden Beiträgen derzeit gar nicht. „Er geht eher seitwärts“, sagte Sautter. Umso erfreulicher sei das Ergebnis bei den laufenden Beiträgen. DIe bewegten sich mit 182,5 Millionen Euro hingegen auf Vorjahresniveau.
Die Netto-Verzinsung der HanseMerkur Lebensversicherung betrug 2,3 Prozent (Branche: 2,16 %)̶ bei erneut niedriger Verwaltungskostenquote (1,2 %) bzw. Abschlusskostenquote (3,1 %). Die Gesamtsituation der Hanse Merkur Lebensversicherung bezeichnete Sautter als sehr gut.
Das liege daran, dass der Anteil an Garantien im Bestand deutlich niediger sei, als der Marktdurchschnitt. „Das reduziert das Risiko durch Verpflichtungen“, so Sautter. Den Anteil an Garantien zwischen drei und vier Prozent beziffert Sautter mit 15 Prozent. Der Marktdurchschnitt lag 2021 hier hingegen bei 40 Prozent. „Wir haben wenig Altlasten.“
Die Abschlusskostenquote sank laut Sautter von 3,4 auf 3,1 Prozent. Der Rückgang geht nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden auf das Herunterfahren des Einmalbeitragsgeschäfts zurück.
Vor diesem Hintergrund des niedrigen Einmalbeitragsgeschäfts sanken die Brutto-Beitragseinnahmen der Hanse Merkur Gruppe auf 2.602,3 Millionen Euro, nach einem extrem starken Vorjahr mit 3.343,8 Milliarden Euro. Die laufenden Beiträge stiegen hingegen um 7,2 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Damit liege man deutlich über dem Branchenwert. „In Summe ein super Wert für die Hanse Merkur“, konstatierte Sautter.
Jahresüberschuss sinkt um 27,2 Prozent
Die Rückgänge bei den Einmalbeiträgen haben auch Folgen für den konsolidierte Konzernjahresüberschuss. Der sank nach Steuern von 134,8 auf 98,1 Millionen Euro. Als Meilenstein bezeichnete Sautter, dass die Hanse Merkur beim Eigenkapital die Eine-Milliarde-Marke durchbrochen worden sei. „Damit rücken wir in eine andere Branchenliga auf“, konstatiert Sautter.
Immense Zuwächse im Geschäftsfeld „Gesundheit & Pflege“
Im Hauptgeschäftsfeld „Gesundheit & Pflege“ steigert das Unternehmen die Beitragseinnahmen auf 1.836,6 Millionen Euro (+ 3,7 %). Das liege auch daran, dass es in 2022 keine Beitragsanpassungen in der Krankenversicherung gegeben hätte, so Sautter. Die Hanse Merkur Krankenversicherung verzeichnet im 21. Jahr in Folge mit 9.601 Versicherten einen Netto-Zuwachs in der Krankenvollversicherung (+ 28,3 % gegenüber Vorjahr). „Das ist ein sensationell hoher Wert. Es gibt keinen, der im Markt mehr wächst“, so Sautter.
Der Neugeschäftsmarktanteil liege hier inzwischen bei 12,8 Prozent. Den Marktanteil im Bestand bezifferte Sautter auf 6,4 Prozent – ohne die Beihilfetarife. In den Beamten-Beihilfetarifen liege der Marktanteil aufgrund der Dominanz von drei oder vier Traditionsversicherern nur bei 0,6 Prozent. „Allerdings haben wir hier unseren Marktanteil seit 2005 verdoppelt. Die Zahl der Zusatzversicherten wuchs eher geringfügig um 4.000 Personen (0,3 %). Die Nettoverzinsung in den Kapitalanlagen der Krankenversicherung bezifferte Sautter auf 2,4 Prozent.
„In der Krankenversicherung haben im vergangenen Jahr nahezu alle Vertriebswege outperformed. Wir hatten im 2022 in nahezu allen Vertriebswegen die besten Vertriebsergebnisse seit Gründung der Vertriebswege erzielt. Und das setzt sich in allen Kanälen auch dieses Jahr fort“, ergänzt Vertriebsvorstand Eric Bussert.
Gesundheitsmarkt: Krebsscan mit 5.500 Verträgen in acht Wochen
Auf Produktebene setzt das Unternehmen nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden mit dem im September 2022 eingeführten Früherkennungsprogramm Krebs-Scan Maßstäbe. Im Rahmen einer sechsmonatigen Pilotphase wurde Krebs-Scan zunächst in fünf ausgewählten Regionen (Hamburg, Berlin, Leipzig, Stuttgart und München) sowie online zum Verkauf angeboten und ermöglicht Kunden Zugang zu einer fortschrittlichen Krebsfrüherkennung.
Seit März 2023 bietet die Hanse Merkur das Krankenzusatzversicherungprodukt Krebs-Scan bundesweit über alle Vertriebskanäle hinweg an. Der Tarif wurde zum auch in der betrieblichen Krankenversicherung eingeführt und steht KMU und Konzernen als Angebot für Ihre Mitarbeitenden zur Verfügung. Auch auf Seiten bestehender Kooperationspartner stößt die Zusatzversicherung auf hohes Interesse.
Nach Aussagen von Vertriebsvorstand Eric Bussert sind in den acht Wochen seit Markteinführung rund 5.500 Verträge verkauft worden. Davon rund 40 Prozent in der betrieblichen Krankenversicherung. Das Produkt sei ein unglaublicher USP, betonte Bussert, weil es dies nur bei der Hanse Merkur gebe. Vor dem Hintergrund sein es wichtig, die Leistungsmerkmale herauszustellen. „Jeder Kunde soll und muss sich im Rahmen der Beratung einen Erklärfilm anschauen. Wir wollen damit sicherstellen, dass jeder bei diesem Produkt genau weiß, was er kauft und was dieses Produkt nicht bietet“, sagt Bussert.
Sautter bezeichnete Krebsscan als „Big Bang“. Es gehe darum, in der Krebsfrüherkennung deutlich größere Schritte zu machen. Es ist das Jahrzehnt der Gesundheit. Und es werde in diesem Jahrzehnt so viele Neuheiten geben, wie nie zuvor. „Wir wollen möglichst dabei mithelfen, dass Innovationen möglichst schnell in den Markt kommen können“, so Sautter.
Leitgedanke für diese Innovation sei, dass es aktuell für weniger als die Hälfte der jährlichen Neuerkrankungen gesetzlich unterstützte Angebote zur Früherkennung gebe. Dabei sind die Heilungschancen meist umso besser, je früher der Krebs erkannt wird. Im Rahmen der Zusatzversicherung Krebs-Scan kann mit der Kombination aus dem Bluttest PanTum Detect und modernsten bildgebenden Verfahren wie MRT und PET/CT eine Vielzahl an Krebsarten frühzeitig entdeckt werden – auch solche, für die es keine etablierten Früherkennungsprogramme gibt.
Mit Krebs-Scan ergänzt die HanseMerkur bestehende Untersuchungen. Das trage dazu bei, die Lücke in der Krebsfrüherkennung zu schließen. „Unser Ansinnen ist es, die Weichen für ein langes und gesundes Leben bestmöglich zu stellen. Als moderner Krankenversicherer wollen wir echte Mehrwerte für die Gesundheit unserer Kunden schaffen und medizinische Innovationen verfügbar machen. Gerade bei einer Krebserkrankung ist der Zeitpunkt der Diagnose oftmals entscheidend für den Behandlungserfolg. Krebs-Scan hat das Potenzial, die Früherkennung auf eine völlig neue Stufe zu heben“, erläutert Sautter die Beweggründe.
„Der Reisemarkt in Deutschland ist zurück“
In der Reiseversicherung unterstrich die Hanse Merkur 2022 ihre Position als eines der marktführenden Unternehmen: Ihr gelang mit einem Beitragswachstum von 45,9 Prozent auf 267,6 Millionen Euro und damit das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Damit erreicht die Hanse Merkur in diesem Segment frühzeitig ihr für das Jahr 2025 gesetzte Ziel eines Prämienvolumens von mehr als 250 Millionen Euro bereits 2022. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 zeigt das Beitragsvolumen ein Plus von 11,8 Prozent.
Nach drei Jahren pandemiebedingter Reiseeinschränkungen hätten die Deutschen einen enormen Nachholbedarf. „Der Reisemarkt in Deutschland ist zurück“, begründet Sautter die sehr guten Zahlen. Vor einem halben Jahr sei Corona noch ein Thema gewesen. „Jetzt ist gefühlt bei fast jedem Corona aus dem Gedächtnis gestrichen“, so Sautter.
Eine aktuelle Reisestudie des Versicherers bestätigt die wiederaufkeimende Reiselust in Deutschland. Demnach gaben 86 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen der Urlaub 2023 sehr wichtig sei – vor allem rundum abgesichert. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren erfolgreich als Qualitätsanbieter positioniert, der sich schnell und flexibel auf sich verändernde Bedarfe ausrichtet. Als erster Anbieter eines Corona-Reiseschutzes haben Kunden und Touristikpartner uns als ebenso innovativ wie verlässlich erlebt. Mit der zunehmenden Erholung der interkontinentalen Reisemärkte hat die HanseMerkur Reiseversicherung somit beste Aussichten, ihre Marktdurchdringung stetig weiter zu erhöhen“, prognostiziert Sautter. „Mittelfristig haben wir uns vorgenommen, führender Reiseversicherer in Europa zu werden.“
Neben Österreich, wo die HanseMerkur in diesem Jahr das zehnjährige Jubiläum ihres Vertriebsbüros begeht, bearbeitet das Unternehmen auch die Schweiz und Polen mit lokalen Vertriebsteams. In den kommenden Monaten wird die weitere internationale Expansion mit einem Vertriebsstandort in den Niederlanden erfolgen. Unabhängig von den lokalen Verkaufsbüros kann die HanseMerkur ihre Produkte im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum anbieten.
„Schaden & Unfall“: Wachstumsmarkt Tierversicherung
Das Prämienwachstum von 10,5 Prozent im Geschäftsfeld „Schaden und Unfall“ bezeichnete Sautter als „sensationell“. Die Beitragseinnahmen erreichten insgesamt 97,9 Millionen Euro. „Wir sind unserem mittelfristigen Ziel, die 100-Millionen-Grenze zu überschreiten, einen großen Schritt näher gekommen“, sagte Sautter.
Am stärksten entwickelte sich gegenüber 2021 das Segment Sachversicherungen mit einem Plus von 42 Prozent. Maßgeblich verantwortlich für das Wachstum waren die Entwicklungen in der Tierkrankenversicherung. Insofern bezeichnete Sautter dieses Segment inzwischen auch als strategisches Feld. Rund 14,3 Prozent der Beitragseinnahmen der Hanse Merkur Allgemeine stammten aus den Tierversicherungen (Vorjahr: 6,8 %). Die Beiträge stiegen von knapp sechs Millionen Euro Ende 2021 auf knapp 14 Millionen Euro Ende 2022.
„Wir wollen für die Privathaushalte der Tierversicherer werden“, sagt Sautter. Hierfür brauche es eine gute Technik und ein ebenso gute Automatisierung. Die Hanse Merkur baue gerade neue Verwaltungs- und Schadensysteme auf. „Wir haben eine sehr hohe Chance und Möglichkeit, der Tierversicherer für Hund und Katze zu werden“, zeigt sich Sautter überzeugt. Ende 2021 sei man auf Platz sieben im Markt gewesen. Für Ende 2023 strebe man Platz fünf an.
Das Produkt wird nach Angaben von Bussert über alle Vertriebswege hinweg vertrieben. Laut Bussert funktioniert dies sehr gut über die Online gestützten Vertriebswege. Aber auch im Makler- und in der Ausschließlichkeit stößt das Produkt auf ein hohes Interesse. Dass jeder Kunde sehr gut über seine Haustiere spreche, sei es ein Win-Win-Situation, die sich sehr gut nutzen lassen. Tatsächlich gebe es einige Vermittler, die sich hierauf voll spezialisiert hätten, so Bussert. Allerdings komme der Großteil des Geschäfts eher von der AO oder dem Maklervertrieb im Rahmen der normalen Beratung. „Das Thema ist in der Breite des Vertriebs angekommen“, sagt Bussert.
Vor dem Hintergrund der neuen Gebührenordnung für Tierärzte musst die Hanse Merkur allerdings bei der Kalkulation nachbessern. Die GOT wird im Segment der Katzen zu einer überdurchschnittlichen Prämienanpassung führen. Infolgedessen musste die Hanse Merkur in der Tier-Operationversicherung die Beiträge um zehn Prozent anheben, für das Neugeschäft und den Bestand, erklärte SHU-Vorstand Holger Ehses. Zudem habe man für einzelne Hunderassen in der Tierkrankenversicherung eine neue Risikoklassenzuordnung gemacht. „Wir controllen das eng und werden sehen, ob das zeitnah eine Beitragsanpassung zur Folge hat“, so Ehses. „Wir müssen sehen, inwiefern die neue Gebührenordnung durchschlägt und inwieweit die Ärzte das auch ausnutzen.“
Asset Management: Bestes Ergebnis vor Steuern
Zu einer wesentlichen Ertragsquelle hat sich das Geschäftsfeld „Asset Management“ entwickelt. Mit einem Ergebnis von 35,8 Millionen Euro vor Steuern erreichten die Asset-Management-Gesellschaften 2022 eine neue Rekordhöhe (+ 31,1%). Durch die erfolgreiche Anlagepolitik nimmt auch das Drittgeschäft in Form insitutioneller Investoren kontinuierlich Fahrt auf. 2021 verwalteten HanseMerkur Trust AG (HMT) und die Immobilientochter HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) bereits drei Milliarden Euro für Drittinvestoren (2022: 3,5 Milliarden Euro).
Damit erreichten sie vorzeitig das ursprünglich für 2025 gesetzte strategische Ziel, so dass dieses im vergangenen Jahr auf die perspektivische Zielmarke von fünf Mrd. EUR heraufgesetzt werden konnte, was die hohe Expertise der HanseMerkur Asset Management Gesellschaften widerspiegelt. Vor dem Hintergrund eines zinsdrehenden Marktes wird im laufenden Geschäftsjahr insbesondere die HMT verstärkt Drittgeschäft zeichnen. Die Assets under Management der HMG übertrafen 2022 sechs Milliarden Euro, davon entfielen rund 4,5 Milliarden Euro auf Immobilien und rund 1,6 Milliarden Euro auf Immobilienfinanzierungen. Insgesamt hat die HMG Darlehen und Beteiligungen für rund 850 Millionen Euro vergeben und ihre Planungen damit deutlich übertroffen.
Das Thema ESG spielt nach Aussage von Finanzvorstand Raik Mildner mittlerweile eine sehr große Rolle. „Regulatorisch und aus Überzeugung“, sagt Mildner. Zu einem arbeite man an den Produkten, um diese nachhaltiger auszugestalten. Zudem habe man eine eigene ESG-Produktlinie. „Wenn die Kunden Wert darauf legen, bekommen sie die gesamte Produktpalette“, so Mildner. Die Nachfrage sei bei professionellen wie institutionellen Investoren sehr hoch. Vertrieblich merke man ein hohes Interesse, auch von Kunden, ergänzt Bussert.
Provisionsexzesse müssen reguliert werden
Natürlich sei die Branche sehr froh, dass das Provisionsverbot vom Tisch sei, schließlich gebe es in Europa einige Beispiele, in denen in der Altersvorsorgeberatung keine Provision mehr gezahlt werden dürfen. „Das stellen wir schon fest, dass das nicht zugunsten und zum Vorteil der Verbraucher ist. Vor dem Hintergrund begrüßen wir, dass es kein allgemeines Provisionsverbot gibt“, sagt Bussert.
Dass Provisionsexzesse reguliert werden müssen, stehe außer Fragen. Da stehen wir ganz klar dazu. „Wir gehören übrigens in der Lebensversicherung nicht zu den Anbietern im Markt, die sich durch besonders hohe Courtagen auszeichnen. Allerdings müsse BaFin-Exekutivdirektor Frank Grund schon erklären, welche Provisionen er für akzeptabel hält und wo Grenzen entstehen könnten.
Ausblick 2023
Insgesamt schenkten im Berichtszeitraum rund 11,6 Millionen Versicherte dem Unternehmen ihr Vertrauen. Damit sei mehr als jeder siebte Bundesbürger bei der Hanse Merkur versichert, so Sautter
Das 4. Quartal in 2022 sei sehr gut gewesen. „Und diesen Schwung haben wir komplett ins 1. Quartal 2023 herübergenommen“, sagte Sautter. Mit rund 250.000 neuen Versicherten setz die HanseMerkur im ersten Quartal das starke Wachstum aus 2022 fort.
„In Anbetracht der demografischen Entwicklung drängt die Zeit für die angekündigten politischen Reformen der Altersvorsorge. Es bedarf dringend neuer Konzepte, die auf die heutige Zeit und die Lebenssituation der Menschen angepasst sind. Die aktuell hohen Energie- und Lebenshaltungskosten führen unweigerlich zu einer Kaufzurückhaltung bei Altersvorsorgeprodukten. Schon heute haben etwa 40 Prozent der Menschen fast keine Ersparnisse und damit kaum eine Möglichkeit, sich gegen die hohe Inflation abzusichern und andererseits für ihre Rentenphase vorzusorgen“, so Sautter.
Auch insgesamt bleibt das Umfeld 2023 mit den anhaltenden geopolitischen Konflikten und der Volatilität der Finanzmärkte äußerst herausfordernd. „Gleichwohl blicken wir aufrund unserer strategisch guten Positionierung, unserer Innovationskraft und unseres starken Asset Managements optimistisch auf das Geschäftsjahr. Insbesondere im Krankenversicherungsmarkt haben wir uns viel vorgenommen. Wir sind zuversichtlich, dass wir unser strategisches Mittelfristziel, in die Top-10 der deutschen privaten Gesundheitsversicherer aufzusteigen, bereits in diesem Jahr realisieren können“, gibt Eberhard Sautter den Ausblick auf 2023.
„Warum trauen wir uns solche Aussagen zu: Vor 20 Jahren waren wir in nichts bedeutend! Nicht in der Kranken, nicht in Leben, nicht in der Reise, nicht in der IT, nicht in der Kapitalanlage, nicht in Prozessen. Heute sind wir zwar nicht der größte, aber der wesentliche Krankenversicherer. Der in jedem Produktsegment mitreden kann. Der die größten Innovationen in den Markt bringt. Wir sind in der Reiseversicherung an der Ergo und der Allianz vorbei. Wir haben Top-Vertriebe, eine Top-IT, eine Top-Kapitalanlage. Wir haben die Fondsmanager, die Fonds. Wir fangen auch in der Lebensversicherung mit guten Ideen an. Leider passierte in Deutschland nicht viel in der Altersvorsorge, obwohl jeder wisse, dass die Altersvorsorge nicht reiche. Man hätte uns in ganz vielen Dingen nicht viel zugetraut. Dass wir uns in einem Markt, der sich im Bereich Leben neu sortiert, positionieren werden, davon können Sie ausgehen. Wir werden relevant, weil wir das, was wir tun, verstehen“, lautet das Fazit von Sautter.
Auch darüber hinaus bestätigt das Unternehmen seine Mittelfristziele, die bis zum Jahr 2025 unter anderem ein dauerhaftes Beitragsaufkommen von über drei Milliarden Euro bei einem stabilen Jahresüberschuss von 100 Millionen Euro nach Steuern vorsehen.