Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat 2016 unter dem starken Preisdruck im Frachtgeschäft gelitten. Trotz deutlicher Zuwächse im vierten Quartal sackte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Gesamtjahr um gut 240 Millionen auf 126 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte.
Im ersten Halbjahr hatte die Reederei wegen hoher Überkapazitäten im Frachtgeschäft noch operative Verluste eingefahren. Hapag-Lloyd selbst hatte für 2016 aufgrund des scharfen Preiskampfs im Container-Geschäft Rückgänge erwartet. An der Börse kamen die Zahlen dennoch gut an: Experten hatten mit schlechteren Nachrichten gerechnet. Die Aktie legte um mehr als 1,5 Prozent zu.
Obwohl die Transportmenge 2,7 Prozent höher ausfiel als 2015, fiel der Umsatz um über eine Milliarde Euro auf 7,7 Milliarden Euro. Grund hierfür war die niedrige durchschnittliche Frachtrate. Das sind die Preise für den Containertransport und somit die Einnahmen der Reedereien. Positiv wirkte sich vor allem der deutlich gesunkene Preis für Treibstoff aus. Für das laufende Jahr rechnet die Deutsche Bank mit steigenden Frachtraten und einer verbesserten Gesamtlage in der Container-Schifffahrt.
Hapag-Lloyd steht derzeit kurz vor dem Zusammenschluss mit der arabischen Reederei UASC. Damit wäre Hapag-Lloyd die fünftgrößte Containerreederei weltweit, mit fast 240 Schiffen und einer Transportkapazität von 1,6 Millionen Standardcontainern (TEU). Angaben zum Gewinn unter dem Strich machte die Gesellschaft am Dienstag noch nicht. Den abschließenden Jahresbericht wird das Unternehmen am 24. März veröffentlichen. (dpa-AFX)
Foto: Hapag-Lloyd