Hauck Aufhäuser Lampe erwirbt erstes Rechenzentrum für Fonds

Visualisierung des Rechenzentrums
Foto: Hauck Aufhäuser Lampe
Das Projekt umfasst knapp 5.000 Quadratmeter Nutzfläche, davon die Hälfte für Server & Co. (Visualisierung).

Das Real Estate Investment Management (REIM) der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe hat ein Rechenzentrum an der Stadtgrenze zu Hamburg für den offenen Spezialfonds „HAL Digitale Infrastruktur Deutschland 1“ gekauft. Es erfüllt spezielle Anforderungen, auch für KI.

Der Ankauf erfolgt als Share Deal und markiert das erste Investment des Ende 2023 aufgelegten Spezial-AIF, teilt das Unternehmen mit. Das Rechenzentrum entsteht demnach auf einem 9.300 Quadratmeter großen Grundstück in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Rellingen unmittelbar an der Stadtgrenze zu Hamburg und wird eine Gesamtnutzfläche von rund 4.900 Quadratmetern umfassen.

Der vermietbare Whitespace, also Flächen für Server, Switches und andere IT-Infrastruktur, beträgt 2.450 Quadratmeter. Als Projektgesellschaft für Planung, Bau und Errichtung des Rechenzentrums agiert die Rz.hamburg GmbH, eine Tochtergesellschaft des 2009 gegründeten Clouddienst-Anbieters X-ion mit Sitz in Hamburg. Der Betrieb und die Vermarktung des Rechenzentrums wird, nach Fertigstellung, durch die Datar GmbH erfolgen. Der Mietvertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren.

Eine Baugenehmigung wurde im Frühjahr 2023 erteilt, der Baustart ist bereits erfolgt und die Fertigstellung für Ende 2025 avisiert. Das Investitionsvolumen liegt den Angaben zufolge „im hohen zweistelligen Millionenbereich“.

„KI-ready“

„Mit dem Ankauf des ersten Rechenzentrums für unseren Fonds setzen wir gleich mehrere Ausrufezeichen durch Innovation und Energieeffizienz“, sagt Patrick Brinker, Head of Real Estate Investment Management bei Hauck Aufhäuser Lampe. „Denn es handelt sich um eines der nachhaltigsten und innovativsten Vorhaben für digitale Infrastruktur in ganz Deutschland.“

Die verbaute Technologie macht das Rechenzentrum der Mitteilung zufolge „KI-ready,“ womit es im Vergleich zu Cloud-Diensten oder E-Mail-Anwendungen die höheren Ansprüche von KI-Anwendungen an Kühlung und Leistungsdichte erfülle. Es arbeitet demnach mit einer innovativen Hybridnutzung von wasser- und luftgekühlten Racks (Schränke für die Server).

Darüber hinaus werde das Rechenzentrum höchste Anforderungen an Nachhaltigkeit und Sicherheit erfüllen. Der PUE-Wert (Power Usage Effectiveness), eine technische Kennzahl für die Energieeffizienz eines Rechenzentrums, liegt demnach zwischen 1,08 und 1,225 und damit deutlich unterhalb des deutschen Durchschnitts von 1,8. Die primäre und sekundäre Stromversorgung sei redundant aufgebaut und erfolgt durch regenerative Energie. 

Offener Spezial-AIF

Die Abwärme wird durch Integration in das Nahwärmenetz von einer Schule sowie weiteren Einrichtungen im Quartier genutzt. „Das Rechenzentrum ist somit EnEfG-konform“, heißt es in der Mitteilung. Die Planung wurde bereits nach der DIN EN50600 VK-3 zertifiziert. Weitere angestrebte Zertifizierungen umfassen unter anderem das Umweltzeichen „Blauer Engel“ für einen besonders energieeffizienten und umweltschonenden Betrieb sowie die Verfügbarkeitsklasse 3 (VK-3) nach dem Klassifizierungsmodell des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Im November 2023 hat das Real Estate Management von Hauck Aufhäuser Lampe den „HAL Digitale Infrastruktur Deutschland 1“ aufgelegt. „Mit unserem Fonds bieten wir institutionellen Investoren das bisher einzige Vehikel für Investitionen in die digitale Infrastruktur in Deutschland“, sagt Patrick Brinker. „Der Investitionsfokus des offenen Spezial-AIF liegt auf neuen oder neuwertigen Hyperscaler- und -Colocation-Rechenzentren, die vorrangig in der Nähe der größeren Internetknotenpunkte liegen. Das Zielvolumen des Fonds liegt bei mehreren hundert Millionen Euro und wir planen eine Ausschüttungsrendite von mindestens sechs bis acht Prozent zu erzielen, die durch das erste Investment deutlich übertroffen wird.“

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