Thomas Hein, Leiter Partnervertrieb Immobilienfinanzierung, ING-DiBa: Ich kann das nur bestätigen. Gerade vor dem Hintergrund, dass sich auch größere Banken und Sparkassen aufgrund des Kostendrucks zunehmend aus der Fläche zurückziehen, gewinnt das Modell, über Vertriebspartner Baufinanzierungen zu vertreiben, deutlich an Gewicht. Gleichzeitig ist die Baufinanzierung ein beratungsintensives Produkt, bei dem der Kunde mit jemandem sprechen will – und das am besten vor Ort in seiner Region. Die Regionalisierung der Vertriebspartner ist ein Thema, das weiter zunehmen wird.
Michael Neumann, Geschäftsführer, Qualitypool: Wir stellen noch eine weitere Entwicklung fest. Nicht nur, dass viele regionale Institute ihre Produkte über Vermittler vertreiben, sondern dass sich immer mehr regionale Banken ein Stück weit dem Drittvertrieb öffnen, das heißt, eben auch an Fremdinstitute vermitteln und sich aus diesem Grund an die großen Plattformen wenden, um den Zugang zu vielen anderen Produktpartnern zu haben. Dadurch treten sie im Grunde selbst als Vermittler oder Makler auf.
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Dirk Günther, Geschäftsführer, Prohyp: Tatsächlich öffnen sich je nach Geschäftsstrategie auch traditionelle Anbieter dem Konzept der Open Architecture in der Baufinanzierung. So unterstützen wir zum Beispiel die Commerzbank und Wüstenrot dabei, ihren Kunden auch Drittbankangebote unterbreiten zu können.
Sind Ihre potenziellen Kunden schon ausreichend über die Alternativen informiert?
Günther: Seit unserer Gründung vor 15 Jahren hat, nicht zuletzt auch durch unser Angebot, ein großer Bewusstseinswandel stattgefunden. Nichtsdestotrotz sind sich Baufinanzierungsinteressenten auch heute oft nicht genügend bewusst, wie viel Geld sie mit einer optimalen Finanzierungsstruktur und einem umfassenden Anbietervergleich einsparen können.
Pfeiffenberger: Der Anteil der Kunden, der sich auch außerhalb seiner eigenen Hausbank beraten lässt, steigt. Mittlerweile gibt es über das Internet diverse Informationsmöglichkeiten. Ich denke, fast jeder Kunde informiert sich heute erst einmal online: Wie liegen momentan die Zinssätze? Bei dieser Gelegenheit stößt er dann natürlich auf verschiedene Beratungsangebote und Möglichkeiten, Termine zu vereinbaren.
Seite drei: „Verbraucher unterschätzen die Zinsdifferenz“