Rund drei Viertel der Hauseigentümer modernisieren, um den hohen Energieverbrauch ihrer Immobilie zu senken und einen Effizienzvorteil zu erzielen. Jeder zweite wünscht sich dabei mehr staatliche Unterstützung durch gezielte Förderprogramme. Dies geht aus einer gemeinsamen Umfrage des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) und co2online hervor.
Finanzielle Anreize schaffen
Die weiteren Ergebnisse zeigen: Die überwiegende Mehrheit der Hausbesitzer ist bereit, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. BSB-Geschäftsführer Florian Becker stellt fest: „Will man diese Gruppe bei den ambitionierten Klimazielen mit ins Boot holen, müssen einfache finanzielle Anreize geschaffen werden.“
Ähnlich wie etwa beim Einbruchsschutz müssen finanzielle Zuschüsse insbesondere für niedriginvestive Maßnahmen unkompliziert und schnell beim Modernisierer auf dem Konto landen. Auch Steuererleichterungen müssen ausgebaut werden.
Dies entspricht dem Wunsch der Verbraucher: Knapp die Hälfte der Befragten hält eine zusätzliche finanzielle Förderung, knapp vor dem Wunsch nach geringen bürokratischen Hürden bei der Beantragung, für die nützlichste staatliche Unterstützung.
Modernisieren mit Konzept
Rund die Hälfte der Eigentümer nimmt einzelne Modernisierungsmaßnahmen vor. Nicht immer können die gewünschten Ziele so erreicht werden. Becker sagt: „Wer ein deutliches Einsparplus in seinem Geldbeutel spüren will, sollte Modernisierungsmaßnahmen von Anfang an aufeinander abstimmen.“
Vor allem wenn im Laufe der Zeit sowieso mehrere Bauteile erneuert werden müssen, ist es von Vorteil, bereits zu Beginn nach einem klaren Konzept vorzugehen. Das bedeutet nicht, dass alle Maßnahmen auf einmal umgesetzt werden müssen.
„Aber Lösungen von der Stange führen häufig zu enttäuschenden Ergebnissen. Ein vom Fachmann abgestimmter Maßnahmenplan stellt hingegen sicher, dass die Kosten im Rahmen bleiben und die individuellen Gegebenheiten berücksichtigt werden“, so Becker.
Beratung wichtig
Auch Hauseigentümer, die bereits ihre Sanierung abgeschlossen haben, bestätigen rückblickend den Beratungsbedarf: So gaben knapp 60 Prozent der Befragten an, dass sie vor allem zu Art und Umfang der notwendigen Maßnahmen und zu den energetischen Anforderungen Unterstützung benötigten.
„Das zeigt, wie wichtig die Kombination aus Online-Erstinformation und Vor-Ort-Beratung für den Klimaschutz ist“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. Auch ein Kostenüberblick war einer Mehrheit von 60 Prozent wichtig.
Während der Bauausführung nahmen immerhin fast 40 Prozent der Befragten eine Baukontrolle in Anspruch, damit durch das frühzeitige Erkennen und Beseitigen von Baumängeln die angestrebte Energieeffizienz auch tatsächlich erreicht wird.
Foto: „obs/Bauherren-Schutzbund e.V.“