Das Hamburger Emissionshaus HCI Capital plant für Ende Juni die Emission eines weiteren Fonds mit einem Containerschiff. Das sagte HCI-Vertriebs-Chef Andreas Arndt bei einem Pressegespräch in Hamburg.
Die „JPO Tucana“ verfügt über rund 4.200 Stellplätze für Standardcontainer (TEU) und stammt wie der jüngst in den Vertrieb gegebene Frachter „JPO Leo“ aus der Flotte der Reederei Oltmann, Stade. Die Reederei hatte in der Finanzkrise wegen des zusammengebrochenen Platzierungsmarktes fünf Schiffe dieser Größenklasse selbst finanzieren und in den eigenen Bestand übernehmen müssen.
Nach den Worten von Reeder Peter Oltmann sind alle Schiffe durchfinanziert und wurden in den Jahren 2009 und 2010 abgeliefert. Tilgungsrückstände bestünden nicht. Der Verkauf diene der Liquiditätsbeschaffung für weitere Neubau-Bestellungen, so Oltmann.
Die JPO Leo gehört nicht zu dieser Serie, sondern wurde 2005 in Polen gebaut und verfügt über knapp 3.100 TEU. Seit seiner Infahrtsetzung sei das Schiff nicht einen einzigen Tag wegen technischer Probleme ausgefallen, betonte Oltmann. Es fährt in dem 3.100-TEU-Pool der Hamburger Reederei Peter Döhle und teilt sich die Chartereinnahmen mit 15 weiteren Containerfrachtern.
Der Prospekt geht davon aus, dass das Emissionskapital von 19 Millionen Euro bis Ende Oktober platziert wird. Arndt hofft jedoch, es innerhalb von drei Monaten am Markt unterbringen zu können. Die Mindestbeteiligung beträgt lediglich 5.000 Euro plus fünf Prozent Agio. Die Platzierung läuft über den breiten Vertrieb.
Die JPO Tucana ist hingegen für den „Exklusivvertrieb“ durch ausgewählte Partner vorgesehen. Ob 2010 noch weitere Schiffsfonds folgen werden, hänge davon ab, wie die beiden Schiffe von Anlegern und Vertrieb angenommen werden, so Arndt. Generell wolle sich das Emissionshaus künftig auf Schiffe und Immobilien konzentrieren. Im Bereich der Solarenergie werde die weitere Entwicklung der Einspeisevergütungen abgewartet. Die Emission von Private-Equity-Fonds wurde eingestellt. (sl)
Foto: HCI Capital