Das Hamburger Emissionshaus HCI will in 2006 rund 700 Millionen Euro Eigenkapital mit geschlossenen Fonds platzieren. Davon sollen etwa 400 Millionen auf den Bereich Schiffsfonds entfallen (für 2007 hat HCI bereits jetzt weitere Schiffsfondsprojekte im Volumen von rund 300 Millionen Euro angebunden), weitere 130 Millionen auf Immobilienfonds und rund 40 bis 50 Millionen auf Private-Equity-Fonds. Auf 130 Millionen Euro schätzt das Unternehmen die erreichbare Platzierungszahl der Tochtergesellschaft HSC, die im Bereich Lebensversicherungszweitmarktfonds und Sparpläne für Schiffs- und Immobilienfonds tätig ist.
Mit der Zielsetzung plant HCI eine erneute Steigerung der Umsätze. In 2005 verzeichnete das Haus, das seit Herbst des vergangenen Jahre an der Börse notiert ist, bereits ein Plus beim platzierten Eigenkapital von 8,2 Prozent auf etwa 687 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse stiegen von 119,6 Millionen Euro um 25,6 Prozent auf 150,2 Millionen Euro, der Konzernüberschuss verbesserte sich sogar um 83,5 Prozent auf 37,8 Millionen Euro. Die überproportionale Steigerung beim Gewinn resultiert nach Unternehmensangaben aus dem beschleunigten Wachstum im Geschäft mit margenstarken Produkten sowie aus der Erweiterung der Aktivitäten im Bereich Schifffahrt.
Aus dem Geschäft mit Schiffsfonds resultierten 2005 laut HCI-Vorstand Harald Christ rund 74 Prozent der Erträge des Unternehmens. Dieser Wert soll in den kommenden Jahren jedoch sukzessive zurückgefahren werden. Durch den kontinuierlichen Aufbau anderer Fondssparten ? insbesondere des Bereichs Immobilienfonds ? ist geplant, die Quote der Schiffsfonds bis 2009 auf rund 50 Prozent zu reduzieren.
Ein erstes Zeichen in diese Richtung wird HCI bereits in diesem Jahr setzen. In Kürze startet das Emissionshaus den Vertrieb des HCI Real Estate Growth I-Fonds. Der US-Opportunity-Fonds wird ein Eigenkapitalvolumen von rund 100 Millionen US-Dollar haben und in sieben bereits jetzt identifizierte und gezeichnete US-Immobilienfonds investieren. Partner in dem neuen Geschäftszweig ist die US-amerikanische Townsend Group.
Erfolgreich war HCI 2005 auch in Österreich, wo der Umsatz von vier Millionen Euro auf 20 Millionen Euro gesteigert wurde. Etwa 75 Prozent des dortigen Geschäfts entfallen auf Schiffsfonds. Für 2006 erhofft sich Unternehmenschef Christ eine Verdopplung der Ergebniszahlen.
Eine Enttäuschung fördert die Jahresbilanz 2005 allerdings auch zutage. Das Geschäft mit Vermögensaufbaufonds, das HCI über die Tochter HSC abwickelt, brach ein. Unterm Strich wurden lediglich 16 Millionen Euro in diesem Segment platziert. 2004 waren es mit 35 Millionen Euro noch mehr als doppelt soviel gewesen.