Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: „Während in Boomphasen zyklische Sektoren wie Industrie oder Grundstoffe gewinnen, können bei einer sich abschwächenden Konjunktur oder Rezession nicht-zyklische Bereiche wie Healthcare den Ton im Depot angeben“, erläutert Dennis Nacken, Senior Analyst bei der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors.
Konnte der Gesundheitsbereich also nach dem Börsen-Crash im Herbst 2008 kränkelnden Fondsdepots Linderung verschaffen und die Finanzkrisen-Infektion bekämpfen? Leider nein. Der MSCI Europe Healthcare verlor in den vergangenen drei Jahren genau so viel wie der Industriewerte-Index MSCI Europe Industrials. Beide liegen mit rund einem Viertel im Minus. Ein sicherer Hafen in stürmischen Wirtschaftsphasen schaut gewiss anders aus.
Ähnlich bescheiden fallen die Ergebnisse der Healthcare-Fonds aus. Außer dem FCP OP Medical Biohealth Trends von Oppenheim Asset Management schaffte es kein Portfolio über den Zeitraum von drei Jahren in den positiven Bereich. Die von der Deutschen Bank übernommene Gesellschaft setzt in den Branchen Biotech, Medizintechnik sowie Pharma auf Small und Mid Caps.
Immunisiert nicht gegen Krisen
Letztere stehen ebenso bei den meisten Wettbewerbern im Fokus, nachdem sie seit Jahresanfang die großen internationalen Konzerne klar outperformt haben. Erst im dritten Quartal konnten schließlich auch Blue Chips wieder überzeugen. Vor allem die europäischen Pharmaunternehmen Sanofi und Novartis legten kräftig zu. Prominent vertreten sind die Pillenhersteller allerdings in kaum einem Portfolio.