Zu den Ausnahmen gehört der Fortis Equity Health Care Europe mit europäischem Anlageuniversum. Die Aktienanalysten der französischen BNP Paribas, die seit Mai 2009 einen Anteil von 75 Prozent an der belgischen Fortis Bank halten, favorisieren derzeit außerdem die Konzerne Merck, Bayer und Roche, die sie nach wie vor als unterbewertet einstufen.
Das Stockpicking beim Oppenheim-Angebot erledigen die Spezialisten von Medical Strategy GmbH, die ein Anlageuniversum von circa 800 Gesellschaften im Blick behalten. Mit Erfolg: Knapp 15 Prozent beträgt die Performance über fünf Jahre. Damit gelingt es dem Oppenheim-Portfolio – neben dem CF Equities HAIG Pharma von Hauck und Aufhäuser mit plus 20 Prozent – als einzigem Gesundheitsfonds, über diesen Zeitraum einen zweistelligen Wertzuwachs zu verbuchen.
Die Resonanz der Anleger lässt aber selbst bei Hauck und Aufhäuser noch zu wünschen übrig. Lediglich gut 15 Millionen Euro verwalten die Frankfurter Privatbanker in dem Portfolio. Oppenheims Fonds verfügt dagegen bereits über mehr als 100 Millionen Euro Fondsvermögen. Im laufenden Jahr schaffte er ansehnliche 62 Prozent Plus. Leider ist er mit diesem Resultat ziemlich allein auf weiter Flur. Rund 30 Prozent brachte ansonsten noch der Pictet Funds Generics seinen Investoren ein, gut 20 Prozent der Equity Fund Pharma Growth von KBC Asset Management. Das Besondere an der Pictet-Offerte ist, dass sie sich auf Wirkstoffe konzentriert, die keinen gültigen Patentschutz genießen oder von den Pharma- und Biotech-Unternehmen, die sie erfunden haben, nicht mehr aktiv vertrieben werden.
Chancen auf Heilung
Der Begeisterung der Anleger tut die mäßige Performance indes keinen Abbruch. Eine aktuelle Studie von Lacuna bescheinigt dem Sektor Chancen bei Privatanlegern. Fast ein Viertel überlegt zu investieren, zwei Drittel davon per Investmentfonds.
Cash.-Fazit: Trotz der schwachen Gesundheitsreformen sinken in einigen Industriestaaten bereits heute die Einkünfte der Unternehmen. Folglich setzt die Biopharma-Branche auf Globalisierung. Ob diese risikoreiche Therapie kurzfristig anschlägt und Gesundheits-Investments reüssieren, bleibt aber abzuwarten. Voraussetzung ist ein stabiles Wirtschaftswachstum in den wichtigsten Schwellenländern, das auch unabhängig von Konjunkturprogrammen lebensfähig ist. Langfristig hat der Patient aber durchaus Heilungschancen.
Foto: Shutterstock; Lacuna, Grafiken: Lacuna