Hebammen-Haftpflicht bis 2027 gesichert

Hebamme besucht Mutter zur Schwangerschaftsuntersuchung
Bildagentur PantherMedia
Hebamme besucht Mutter zur Schwangerschaftsuntersuchung

Für die im Deutschen Hebammenverband organisierten Hebammen ist der Haftpflichtversicherungsschutz für die kommenden drei Jahre bis zum 1. Juli 2027 sichergestellt. Das Versicherungskonsortium unter Führung der Versicherungskammer hatte dem Hebammenverband ein entsprechendes Fortführungsangebot unterbreitet.

„Wie bereits in den letzten Jahren leisten wir damit einen maßgeblichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der flächendeckenden Versorgung mit Geburtshilfe sowie die Vor- und Nachsorge auch außerhalb der Ballungszentren. Wir bleiben damit auch in unsicheren Zeiten ein verlässlicher Partner an der Seite der Hebammen“, sagt Barbara Schick, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Versicherungskammer und verantwortlich für die Schaden- und Unfallversicherung. 

Das Versicherungskonsortium besteht aus dem Konsortialführer, der Versicherungskammer Bayern, der R+V, der Allianz, der Württembergischen und der Debeka bietet den Hebammen je nach Tätigkeitsprofil eine passgenaue Haftpflichtversicherung an und stellt so einen differenzierten, an den Bedürfnissen der Hebammen ausgerichteten Schutz sicher. Dabei können die Prämien für das Gros der Hebammen – das Segment ohne Geburtshilfe – über den gesamten Zeitraum der Verlängerung so stabil gehalten werden wie in den Vorjahren. Die Beiträge für Hebammen mit Geburtshilfe bleiben im ersten Jahr der Verlängerung konstant, anschließend erfolgt eine moderate Anpassung im Rahmen der fortschreitenden Schadeninflation. 

Lösung für 22.000 Hebammen 

Die Gruppenhaftpflicht steht den rund 22.000 Mitgliedern des Deutschen Hebammenverbands zur Verfügung und wird über den zur Ecclesia-Gruppe gehördenden Hevianna Versicherungsdienst angeboten. „Für die nun beschlossene Verlängerung konnten wir unsere Erfahrung in diesem schwierigen Segment wieder frühzeitig in die Verhandlung einbringen und eine sehr überzeugende Lösung entwickeln“, so Schick weiter und verweist darauf, dass nur noch wenige Versicherer bereit sind, angesichts der hohen Haftungsrisiken Versicherungsschutz anzubieten.

Sehr positiv hervorgehoben wird das vom Deutschen Hebammenverband entwickelte Programm für ein strukturiertes Risikomanagement, das speziell auf die Gruppe der freiberuflichen Hebammen mit Geburtshilfe zugeschnitten ist, da diese Tätigkeit hohe Risiken mit sich bringen kann. Das Programm, welches u.a. ein Simulationstraining enthält, wird von den Versicherern des Konsortiums und Hevianna auch finanziell unterstützt, da durch trainierte Abläufe Risiken frühzeitig erkannt und vermieden werden können, und somit das Sicherheitslevel in der Geburtshilfe noch weiter erhöht werden kann. 

Sicheres Fundament

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Abschluss des neuen Versicherungsvertrages unseren Mitgliedern Planbarkeit, ein sicheres Fundament und einen wichtigen Schutz für die nächsten Jahre bieten können“, sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des DHV, in dem aktuell über 22.000 Hebammen, davon rund 3.000 mit Geburtshilfe, organisiert sind. Für den DHV bringt die Verlängerung des Vertrages mit dem Konsortium aus den erfahrenen Heilwesenversicherern in Deutschland Leistungsstärke, Verlässlichkeit und große Erfahrung in der Abwicklung der Geburtsschäden mit sich.

Im Markt für Hebammen ist es seit geraumer Zeit schwierig, einen angemessenen Versicherungsschutz zu erhalten. „Die meisten Versicherer scheuen sich aufgrund der hohen Schadenlast und der Kalkulationsschwierigkeiten, die Berufsrisiken der Hebammen abzusichern“, sagt Johannes Jaklin vom Verscherungsmakler Hevianna Versicherungsdienst. „Ein solcher Schutz ist zudem oft mit einem steten Prämienanstieg verbunden.“

Dennoch ist es nun gemeinsam gelungen, den Versicherungsschutz für Hebammen bis 2027 nicht nur sicherzustellen, sondern für 2024 sogar eine konstante Prämie zu verhandeln. „Die Prämie bleibt für Hebammen ohne Geburtshilfe auch in den Folgejahren konstant, während wir in den Vertragsgesprächen mit dem Versichererkonsortium für die Hebammen mit Geburtshilfe moderate Prämienerhöhungen von 5 Prozent in 2025 und 2026 zur Kompensation der Inflation verhandeln konnten“, erläutert Christian Seeger vom Hevianna Versicherungsdienst.

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