Die internationale Hedgefonds-Industrie blickt auf ein mageres zweites Quartal zurück. Der Statistik des Analysehauses Hedge Fund Research zufolge hat die Assetklasse in den vergangenen drei Monaten einen Verlust von 2,5 Prozent verbuchen müssen.
Durch die dürftige Performance zwischen Anfang April und Ende Juni wurden die Gewinne aus dem Auftaktquartal überkompensiert. In der Halbjahresbilanz liegt der durchschnittliche Hedgefonds-Manager mit 0,2 Prozent im Minus. Die Branche leidet unter dem Finanzmarktumfeld.
Erst Griechenland- und Euro-Krise, dann die Überhitzungstendenzen auf dem chinesischen Immobilienmarkt und zuletzt die enttäuschende wirtschaftliche Entwickung in den USA – offensichtlich waren viele Fondsmanager mit diesen Unwägbarkeiten überfordert.
Dazu kommt, dass die Assetklasse sich im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise neu erfinden muss. Nach den Boom-Jahren 2006 und 2007 folgte der Absturz. In der Konsequenz wurden Risiko und Fremdkapitalhebel heruntergefahren – dabei handelt es sich ursprünglich um die Markenzeichen der Branche.
Staranalyst Byron Wien hatte bereits vor einem Monat eine Halbierung der Renditen prophezeit. Die Zeiten, in denen 20-prozentige Renditen eingefahren werden, kommen seiner Meinung nach so schnell nicht wieder. Zehn Prozent oder weniger bezeichnete Wien als realistisch.
Den Anlegern scheint all das bisweilen wenig zu interessieren. Im zweiten Quartal investierten sie 9,5 Milliarden US-Dollar neue Mittel in Hedgefonds. (hb)
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