Die Mannheimer Versicherung AG weigert sich, für die von der mittlerweile insolventen Geldtransportfirma Heros, Hannover, verursachten Schäden aufzukommen.
Stattdessen will der Versicherer von dem im Jahr 2001 geschlossenen Vertrag mit Heros zurücktreten und ihn gleichzeitig wegen ?arglistiger Täuschung? durch Heros anfechten, erklärte ein Sprecher der Mannheimer gegenüber cash-online.
Hintergrund: Heros-Manager hatten über Jahre hohe Summen aus dem Unternehmen abgezweigt. Nun soll das Logistikunternehmen bei seinen Kunden wie Rewe, Metro und der Deutschen Bank mit insgesamt rund 400 Millionen Euro in der Kreide stehen.
Heros-Geschäftsführer Karl-Heinz Weis steht inzwischen vor Gericht und hat während der Verhandlung zugegeben, dass bereits Anfang der 90er Jahre ein Schneeballsystem bestanden hätte. So hätten Heros-Mitarbeiter das bei den Banken abgeholte Geld bei seinen Kunden erst deutlich später abgeliefert. In der Zwischenzeit wurden Beträge abgezweigt, um den eigenen Betrieb aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus hat Weis den Versicherungsmakler Marsh, Frankfurt, mit der Aussage belastet, dieser habe bereits vor Bekanntwerden der Betrügereien im Februar 2006 von Unstimmigkeiten gewusst, ohne die Mannheimer zu informieren.
Auf Nachfrage von cash-online wies Marsh-Chief-Operating-Officer Dr. Georg Bräuchle diese Vorwürfe entschieden zurück. Sobald konkrete Zahlungsrückstände gegenüber Heros-Kunden bekannt geworden waren, habe Marsh die Mannheimer darüber in Kenntnis gesetzt. Den Plan der Assekuranz, den Versicherungsvertrag mit Heros wegen Täuschung vor Versicherungsbeginn anzufechten, hält Bräuchle für ?rechtlich sehr bedenklich?.