Das laufende Jahr ist zu zwei Dritteln vorbei und High-Yield-Anleihen konnten überzeugen. Das ist Bemerkenswert, da es aus drei Richtungen Gegenwind für diese Produkte gab.
„Nach der schwierigen zweiten Hälfte des Vorjahrs machte gleich zu Jahresbeginn eine Downgrade-Welle dem High Yield-Markt zu schaffen und kostete Rendite. Danach sorgte der Ölpreis-Tiefpunkt für Ausverkaufspreise und zu guter Letzt gab es auch noch den Brexit, der die Risikoprämien explodieren ließ. Hochzinsanleihen gelang es trotz dieser Widerstände bis dato stark zu performen und sie gehören zu den positivsten Anlageklassen in 2016. Globale High Yield-Strategien erzielten ultimo August rund zwölf Prozent Rendite Year-to-date (Euro, hedged)“, so Peter Jeggli, Senior Portfolio Manager und Mitglied des Investment Komitees bei Fisch Asset Management.
Es gab mehrere günstige Einstiegsgelegenheiten
Bei allen drei Rückschlägen gab es kurzfristige Übertreibungen, die es ermöglichten, günstig bewertete Titel zu kaufen. „Mit einem gezielten Bond-Picking ließen sich Papiere identifizieren, die von der Downgrade-Welle zwar betroffen waren, aber aufgrund der Kreditanalyse Erholung und entsprechend Kurschancen versprachen. Bereits frühere Downgrade-Phasen zeigten, dass sich hier ein selektiver Einstieg lohnt. Auch beim Ölpreis-Tiefpunkt ergaben sich Opportunitäten.
Diverse Ölunternehmen mit eingeleiteten Rekapitalisierungsmaßnahmen wurden zu tief bewertet und der Kauf entsprechender Papiere zahlte sich im weiteren Jahresverlauf aus. Und nach dem Brexit waren es Bonds mit langen Laufzeiten, die nach einem kurzzeitigen Ausverkauf für Performance sorgten“, meint der Manager des Fisch Bond Global High Yield Fund.
Stabile Märkte im Sommer
Im Juli und August zeigten sich die Märkte stabil, da zahlreiche Emittenten gute Unternehmensergebnisse auswiesen und die allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen kein Rezessionsszenario erwarten lassen. „Das leichte Wirtschaftswachstum sollte dafür sorgen, dass Hochzinsanleihen weiter auf Kurs bleiben. Die Markt-Risikoprämien, die Investoren Ende August mit einem Aufschlag von 5,5 Prozent gegenüber risikolosen Staatsanleihen entschädigen, bleiben angesichts weltweiter Ausfallraten von knapp vier Prozent attraktiv.
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Aufgrund regionaler differenzierter Entwicklungen zeigt sich gerade in diesem Jahr, dass ein globales Portfolio mehr Schutz und Renditepotenzial bietet, da das Management durch Umschichtungen besser diversifizieren kann als es europäischen oder US-amerikanischen Portfolios möglich ist. Im weiteren Jahresverlauf bleibt unsere Ausrichtung leicht defensiv und wir sind weiterhin vorsichtig, in ‘gestresste Anleihen’ zu investieren, außer wir stufen einzelne Titel als signifikant unterbewertet und überlebensfähig ein“, so Jeggli. (tr)
Foto: Fisch Asset Management