Auch in Sachen Default ist er optimistisch: „In den nächsten zwölf Monaten erwarten wir einen weiteren Rückgang der Ausfallquoten, da die meisten Unternehmen ihre in den nächsten zwölf bis 18 Monaten fälligen Schulden bereits refinanziert haben oder dabei sind, dies zu tun.“
Die Nummer Zwei in der Rangliste kommt mit dem Fonds „High Yield Value Bonds“ von der Fondsgesellschaft Sparinvest aus Kopenhagen. Die Nordländer investieren mit einem konzentrierten Portfolio aus aktuell 88 Positionen weltweit in Hochprozenter aus dem Industriesektor.
Vorliebe für norwegische Titel
Eine Vorliebe haben sie allerdings für ihre unmittelbare Umgebung. So bestand das Portfolio 2010 zu 20 Prozent aus norwegischen Titeln. Besonders geschätzt bei Fondsmanager Klaus Blaabjerg, einem überzeugten Value-Investor: der norwegische Ölsektor. Doch auch Bankanleihen stehen hoch im Kurs.
Der Ansatz, auf eigene lokale Expertise zu vertrauen, zeigt sich auch in der Kreditqualität des Portfolios. Auf den ersten Blick sieht dieses etwas gewagt aus, denn mehr als 40 Prozent der Bonds sind überhaupt nicht gerated. Dahinter steckt jedoch System. Blaabjerg traut den institutionalisierten Bonitätsprüfern nicht recht über den Weg. Sie hielten, so seine Kritik, große Firmen häufig generell für krisenfester als kleinere Marktteilnehmer.
Daher nehmen er und sein Team die individuellen Kennzeichen der Unternehmen lieber selbst unter die Lupe.
UBS: Breites Portfolio und Euro-Papiere
Ein Marktakteur, der beweist, dass man bei Hochzinsanleihen auch mit niedrigerem Risikoprofil gut fahren kann, ist die Nummer Drei im Ranking. Dort rangiert der „Euro High Yield“-Fonds der Schweizer Großbank UBS. Investitionen in Obligationen, die ein Rating unter CCC oder vergleichbar haben, dürfen maximal zehn Prozent des Fondsvermögens betragen.
Fondsmanager Konstantin Leidmann setzt mit einem breiten Portfolio aus derzeit 230 Positionen, von denen mindestens zwei Drittel in Euro notieren, zudem stark auf Diversifizierung. Dabei ist der Industriesektor, auf den aktuell rund 20 Prozent entfallen, am stärksten gewichtet. Mit jeweils gut zwölf Prozent folgen Finanz-, Automobil- und Dienstleistungssektor. Zu den Top-Positionen zählen Wind Acquisition, ING Groep und Ineos.
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