Die großen Player am Gewerbeversicherungsmarkt – dazu zählen die Allianz, VHV, Axa und HDI – setzen seit geraumer Zeit daran, auch Vermittlern den Einstieg zu erleichtern, die sich bislang nicht ans Gewerbegeschäft herangetraut haben.
Nämlich indem sie ganze Absicherungspakete für einzelne Branchen schnüren und immer mehr auf Vergleichs- und Angebotsplattformen setzen. Aber auch viele andere Versicherer werden immer aktiver.
Da ist zum Beispiel die Gothaer zu nennen mit ihrer neuen Gewerbe-Absicherung „GewerbeProtect“. Oder die GVO (Gegenseitig Versicherung Oldenburg) mit ihrem TOP-VIT-Produkt, das über 50 Betriebsarten beinhaltet.
Neue Anbieter im Gewerbesegment
Auch Versicherer, die bislang ausschließlich im Industriebereich unterwegs waren, drängen in das klein- und mittelständische Gewerbeklientel.
Hier ist zum Beispiel der Industrieversicherer MS Amlin zu nennen, der gerade Standard-Policen für viele Betriebsarten auf den Markt bringt.
Fast alle Gesellschaften haben gemeinsam, dass sie innerhalb ihrer Produktlandschaft verstärkt auf Bündelpolicen setzen. Unterschiedliche Versicherungen in einem Vertrag.
Solche Bündelpolicen haben nicht nur den Vorteil, dass der Firmeninhaber für das gesamte Versicherungspaket nur einen einzigen Vertragspartner hat, was mehr Abwicklungskomfort und weniger Verwaltungskram bedeutet. Zudem sind die Bündelpolicen in aller Regel günstiger als kumulierte Einzelabsicherungen.
Bündelpolice nicht immer günstiger
Tatsächlich in aller Regel? Natürlich sind die Beiträge einer Bündelpolice immer günstiger als Einzelverträge bei einer einzigen Gesellschaft.
Jedoch arbeiten alle Versicherer nach dem Prinzip der Mischkalkulation – und trotz Bündelpolice können Einzelverträge bei verschiedenen Anbietern günstiger sein. Auch der zweite Blick in die Versicherungsbedingungen lohnt immer.
Manche Versicherer verfassen für ihre Bündelprodukte eigene Bedingungswerke, die einen anderen Leistungsumfang haben können.
Aufwand lohnt sich für Berater
Zudem baut jede Gesellschaft nach dem eigenen Baustein-Prinzip ihr Bündelprodukt: Bei Versicherer A ist beispielsweise die Elektronik mitversichert; bei Versicherer B muss sie zusätzlich eingeschlossen werden. Auch für Anbieter von Online-Vergleichsrechnern ist der Trend zu Bündelpolicen also mehr als spannend.
Ja, der Beratungsaufwand im Gewerbesegment ist größer als im Privatkundengeschäft, und er wird es auch bleiben. Eine vernünftige technische Unterstützung wird aber helfen, selbst komplizierte Deckungsinhalte abzubilden.
Der Aufwand lohnt, denn Gewerbe bringt Umsatz. Und hat ein Vermittler erst einmal den Fuß in der (Firmen-)Tür, verbergen sich dahinter oftmals enorme Cross-Selling-Möglichkeiten für die private Absicherung des Firmenchefs und seiner Mitarbeiter.
Autor Alexander Lipp ist Mitglied der Geschäftsleitung der Softfair GmbH. Der Gastbeitrag entstand in Zusammenarbeit mit Maximilian Alpers, Gewerbe-Spezialist der Softfair GmbH.
Foto: Softfair
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