Das gilt insbesondere für die Metropolen. Hier liegt die Nachfrage für Mietwohnungen im Bestand und Neubau auf einem noch höheren Niveau und verzeichnet ebenfalls ein starkes Wachstum. So ist zum Beispiel die Nachfrage nach Bestands-Mietwohnungen in Berlin und Hamburg im ersten Quartal 2023 doppelt so hoch wie Ende 2019. Im Durchschnitt der sieben größten Metropolen legt die Nachfrage im ersten Quartal diesen Jahres 4 Prozent gegenüber der Nachfrage im vierten Quartal des letzten Jahres zu. Wegen steigender Angebotsmieten und dem geringen Angebot an Mietwohnungen weichen Suchende zunehmend auf die Speckgürtel der Metropolen und den weiteren ländlichen Raum aus, wie eine aktuelle Auswertung von ImmoScout24 zeigt.
„Mit Blick auf die Angebotsmieten in den Metropolen sehen wir teilweise historische Entwicklungen: Berlin und Stuttgart verzeichnen im Bereich der Neubau-Mietwohnungen innerhalb des ersten Quartals extreme Anstiege von rund 8 und 9 Prozent, die so nie dagewesen sind“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Wie dramatisch die Entwicklung in den Metropolen tatsächlich ist, wird im Jahresvergleich deutlich: Innerhalb eines Jahres sind die Angebotsmieten im Bestand bis zu 12 Prozent und im Neubau sogar bis zu 20 Prozent gestiegen. Um aus der Wohnkrise einen Ausweg zu finden, ist Bauen ein Schlüsselelement.“
„Die Politik ist gefragt, realistische und effektive Rahmenbedingungen zu gestalten, damit Neubau trotz des schwierigen Marktumfelds wirtschaftlich bleibt und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann“, sagt Tobias Hartmann, CEO der Scout24 SE. „Deutschland braucht einen Masterplan für bezahlbares Wohnen, der neben Neubau auch den Erwerb von Wohneigentum einschließt.“