Hitliste: Das sind die erfolgreichsten Maklerpools 2023

Sieben Pools weisen für 2022 einen Rückgang des Rohertrags aus. Bei der BCA aus Oberursel sank er leicht um 1,98 Prozent auf 14,33 Millionen Euro (Provisionserlöse: 68,2 Millionen Euro). „Das vergangene Geschäftsjahr war nicht nur für die BCA ab dem zweiten Quartal geprägt durch die angespannte wirtschaftliche und geopolitische Gemengelage“, erklärt Vorstandschef Rolf Schünemann. Den Wachstumskurs der letzten Jahre habe man deshalb im Jahr 2022 nicht in Gänze fortsetzen können. „Trotz schwieriger Marktlage wurden alle Investitionen in unsere IT-Plattform und die Service- und Vertriebseinheiten stringent umgesetzt. Dank dieser anhaltenden Investitionen gehören wir als sehr gut aufgestellter Full-Service-Dienstleister mit exzellentem technischem Support zur Spitzengruppe im Poolmarkt.“

Bei der WWK-Tochter 1:1 Assekuranzservice aus Augsburg sank der Rohertrag um 5,12 Prozent auf 17,72 Millionen Euro, bei Provisionserlösen in Höhe von 42,09 Millionen Euro. „Das Geschäftsjahr 2022 war innerhalb der gesamten Branche durch Verunsicherung geprägt“, betont Sascha Sönning, Vorstand Vertrieb & Marketing. „Das Produktportfolio im Bereich Altersvorsorge hat durch die Senkung des Rechnungszinses und das Thema Riester nachhaltige Veränderungen erfahren. Die gesamtwirtschaftliche Lage hat sich durch den Ukraine-Krieg und die hohe Inflation massiv gewandelt. Auf diesen Umbruch galt es im Jahr 2022 mit neuen vertrieblichen Ansätzen zu reagieren.“ Eine richtige Strategie auf die neuen Bedürfnisse der Kunden zu finden, sei damit essenziell gewesen. „Das haben wir bei der 1:1 AG innerhalb kürzester Zeit in 2022 bewältigt. Erkennbar an der Tatsache, dass die Umsätze im ersten Halbjahr gesunken sind, aber dafür im zweiten Halbjahr wieder gestiegen. So bleibt für das Jahr 2022 unterm Strich ein kleiner, aber kalkulierter Umsatzrückgang. Heute stehen wir für unsere Partner mit den richtigen Ansätzen vor dieser Situation und erwarten für 2023 Wachstumsraten im guten zweistelligen Bereich.“

Zu erwarten ist für 2023 auch, dass die Konsolidierung des Pool-Marktes weiter voranschreiten wird. Besonders die großen Pools können immer mehr Volumen auf sich vereinen, der Abstand zu den kleineren Pools wächst. Schon länger steht deshalb die Frage im Raum, ob in ein paar Jahren nur noch eine Handvoll großer Pools übrig bleiben wird. Erst kürzlich haben Blau Direkt und Phönix Maxpool einen Kooperationsvertrag geschlossen – mit der Option einer zukünftigen Beteiligung. Maxpool kann künftig die technische Plattform von Blau Direkt nutzen, Blau Direkt wiederum soll beispielsweise von den Services von Maxpool und von der Phönix Schutzgemeinschaft als Assekuradeur mit Deckungskonzepten profitieren. Über eine zukünftige Beteiligung von Blau Direkt an Maxpool soll in Zukunft eine Entscheidung getroffen werden.

Konsolidierung bei den Poolanbindungen

Eine Konsolidierung ist auch bei den Poolanbindungen festzustellen. Das ist das Ergebnis des 15. AfW-Vermittlerbarometers, für das 1.305 Vermittlerinnen und Vermittlern Auskunft erteilten. Die Anzahl der jeweiligen Anbindungen geht demnach kontinuierlich zurück – mit einem einzigen Pool als Partner zu kooperieren ist jedoch noch immer nicht mehrheitlich üblich. Nur vier von zehn Vermittlern (40,5 Prozent) arbeiten mit einem einzigen Pool zusammen. Im Schnitt arbeiten sie mit 1,9 Pools zusammen. 2019 hatte dieser Wert noch bei 2,3 gelegen. 83 Prozent möchten an ihren Poolanbindungen nichts weiter verändern, lediglich jeder zehnte Befragte plant, die Anzahl seiner Poolanbindungen zu verringern. 6 Prozent möchten sie gar erhöhen. Insgesamt wickeln die befragten Vermittler zwei Drittel (67 Prozent) ihres Umsatzes über Maklerpools ab.

Der AfW hat zudem ermittelt, welche Kriterien für Vermittler bei der Auswahl ihres Poolpartners entscheidend sind. An erster Stelle werden Werkzeuge und Tools genannt. Für 91,8 Prozent sind sie sehr wichtig oder wichtig. Auch das Produktportfolio (91,2 Prozent), Service & Beratung (88,4 Prozent) sowie die Digitalisierung (85,8) sind für die große Mehrheit der Befragten von herausragender Bedeutung. Während Weiterbildungsangebote (77,2 Prozent) und Provisionen (73,2 Prozent) erst im Mittelfeld folgen, spielt die Größe eines Maklerpools eine vergleichsweise untergeordnete Bedeutung. Nur jedem zweiten Vermittler (48,1 Prozent) ist dieses Kriterium bei der Entscheidung für einen Pool als Partner sehr wichtig oder wichtig. „Es verwundert nicht, dass angesichts zunehmender Regulierungsvorgaben und immer unübersichtlicherer Angebotspaletten der angebotenen Technik die wichtigste Rolle bei der Auswahl für einen Pool zukommt“, kommentiert Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW, das Umfrageergebnis.

Zunehmende Regulierung, unübersichtliche Angebotspaletten, dazu weiterhin Krieg und Inflation: Die Mehrheit der von Cash. befragten Vorstände und Geschäftsführer blickt dennoch positiv in die Zukunft. 77 Prozent erwarten, dass der Rohertrag steigen wird. Und 78 Prozent erwarten keine Auswirkungen des Krieges auf das laufende Geschäftsjahr. Zu Recht? Darüber wird die Cash. Hitliste der Maklerpools 2024 Auskunft geben.

Die Hitliste der Finanzvertriebe 2023 finden Sie hier.

Kim Brodtmann, Cash.

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments