Es waren mal wieder keine leichten zwölf Monate für die deutschen Finanzvertriebe: die Regulierung nimmt weiter zu, mit dem geplanten Provisionsdeckel in der Lebensversicherung steht der nächste regulatorische Eingriff schon bevor. Auch die Digitalisierung und das dadurch veränderte Kundenverhalten stellen nach wie vor eine große Herausforderung für die Marktteilnehmer dar.
Ein wichtiger Gradmesser, um Stimmungen und Trends in der Branche zu erfassen, ist die Cash. Hitliste der Finanzvertriebe – das gilt auch für das Jahr 2019, in dem sie bereits zum 29. Mal veröffentlicht wird. Das wichtigste Ergebnis:
Der positive Trend setzt sich fort
Für die deutliche Mehrzahl der von Cash. exklusiv befragten Unternehmen verlief das Jahr 2018 trotz aller Widrigkeiten positiv, den optimistischen Erwartungen aus dem Vorjahr entsprechend.
Bei der letzten Umfrage im Juni 2018 hatte über die Hälfte (55,9 Prozent) der befragten Finanzvertriebe zu Protokoll gegeben, dass die Provisionserlöse 2018 im Vergleich zum Vorjahr klettern werden.
Tatsächlich konnten fast drei Viertel der Unternehmen (74 Prozent) ihre Provisionserlöse steigern. Der Optimismus war also alles andere als unbegründet.
DVAG belegt zum 29. Mal den ersten Platz bei Allfinanzvertrieben
An der Spitze bleibt alles beim Alten: Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) belegt zum 29. Mal den ersten Platz bei den Allfinanzvertrieben – und das mit deutlichem Abstand vor den Mitbewerbern.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Provisionserlöse nochmals um 16,4 Prozent auf über 1,5 Milliarden Euro – damit knackte die DVAG erneut als einziger Vertrieb die Milliarden-Marke. Den zweiten Rang belegt MLP – beim Wieslocher Finanzdienstleister stiegen die Provisionserlöse um rund sechs Prozent auf 624,8 Millionen Euro.
Auf Platz drei landen – ebenfalls wie im Vorjahr – die Endkundenvertriebe von Swiss Life Deutschland. Die Provisionserlöse stiegen um zehn Prozent auf 385,5 Millionen Euro.
Interhyp erzielt die höchsten Provisioserlöse der Hitliste Spezialvertriebe
Fünf Allfinanzvertrieben gelang es 2017, zweistellige Wachstumsraten bei den Provisionserlösen zu erzielen. Besonders deutlich fiel die Steigerung bei der Innovative Finanzberatung 2005 AG aus dem bayrischen Hilpoltstein aus (plus 39,32 Prozent), wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Nur sieben Unternehmen mussten rückläufige Provisionserlöse hinnehmen.
Positiv ist zudem, dass die Zahl der Häuser, die an der Umfrage teilgenommen und Zahlen an Cash. gemeldet haben, konstant geblieben ist – in den Jahren zuvor war sie stets rückläufig.
Das gilt auch für die in einer gesonderten Tabelle dargestellten Spezialvertriebe, bei denen jedoch weiterhin nur neun Unternehmen ihre Zahlen meldeten. Die höchsten Provisionserlöse erzielte dort mit Abstand die Interhyp Gruppe mit 371,09 Millionen Euro, ein Plus von 12,35 Prozent. (kb)
Foto: Interhyp