Die Assekuranz muss für 180.000 versicherte Hochwasserschäden fast zwei Milliarden Euro aufwenden – das ist mehr als für das sogenannte Jahrhunderthochwasser von 2002, ergab eine erste Schadenbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Das Schadenvolumen stieg nicht in gleichem Maße wie die Schadenzahl, teilte der GDV gestern in Berlin mit. Das heißt, die Kosten für den Einzelschaden fallen im Durchschnitt niedriger aus als bei der Elbe-Flut 2002. Diese hatte bei 150.000 versicherten Schäden, Kosten in Höhe von 1,8 Milliarden Euro verursacht.
Jedes dritte Gebäude in Deutschland ist gegen Hochwasser versichert
Inzwischen verfügen laut GDV 32 Prozent der Gebäude in Deutschland über Versicherungsschutz gegen Naturgefahren, 2002 waren es erst 19 Prozent. „Nach aktuellem Stand gibt es dieses Mal mehr versicherte Schäden, auch weil die Menschen nach der Elbe-Flut 2002 verstärkt ihre Häuser gegen Überschwemmung versichert haben“, erklärt GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland. Dazu komme der verbesserte Katastrophenschutz mit deutlich mehr Einsatzkräften als noch 2002, der auch dank sozialer Medien zu längeren Vorwarnzeiten der Bevölkerung und schnellerer Koordination der Schutzmaßnahmen vor Ort geführt habe, so Erdland.
Grundlage der ersten Schadenbilanz des Hochwassers 2013 sind nach GDV-Angaben die Auswertungen der Versicherer, die in den betroffenen Bundesländern hohe Marktanteile bei der Wohngebäudeversicherung haben und insgesamt 80 Prozent des deutschen Marktes repräsentieren.
Elementarschadenversicherung schützt vor finanziellen Schäden
Eine Elementarschadenversicherung schützt vor den finanziellen Folgen von Naturereignissen, wie Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbrüchen. Sie wird zumeist als optionaler Zusatzbaustein zur Hausrat- und Wohngebäudeversicherung angeboten. Laut GDV sind 99 Prozent der Gebäude in Deutschland gegen Überschwemmungen versicherbar, Kritiker halten diese Zahl für überhöht. (lk)
Foto: GDV